Gesundheitspolitik

Nicht empfehlenswert

Apobank-Umfrage zeigt: Heilberufler sind unzufrieden

cha | Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels ist es eine spannende Frage, wie zufrieden die Heilberufler mit ihrer beruf­lichen Situation sind. Bei den Apothekern sieht es hier düster aus – das zeigt die bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2019 von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) durchgeführte Studie „Inside Heilberufe“.

Hier „herrscht Handlungsbedarf“, heißt es in der Pressemeldung: Seit 2016 ist die Zufriedenheit der Heilberufler mit ihrer beruflichen Situation kontinuierlich gesunken, der Anteil der Zufriedenen ist in dieser Zeitspanne um elf Prozentpunkte auf 51 Prozent gefallen. So richtig zufrieden sind nur noch 7 Prozent. Allerdings blieb der Anteil der ausdrücklich Unzufriedenen seit drei Jahren mit 15 Prozent unverändert, während die Gruppe der Unentschiedenen stetig zugenommen hat.

Bei den Apothekern sieht es sogar noch etwas schlechter aus, nur 48 Prozent sind zufrieden mit ihrer beruflichen Situation. Bei dieser Entwicklung spielt jedoch die Pandemie eine große Rolle: Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass Corona die berufliche Zufriedenheit stark bis sehr stark beeinträchtigt hat.

Allerdings wirkt sich die persön­liche Zufriedenheit sehr unterschiedlich darauf aus, ob der eigene Beruf weiterempfohlen wird: Bei den Allgemeinärzten machen dies 64 Prozent, bei den Apothekern lediglich 40 Prozent. Unentschlossen sind in diesem Punkt 23 Prozent der Allgemeinärzte und 36 Prozent der Apotheker. Für nicht empfehlenswert halten ihren Beruf nur 13 Prozent der Allgemeinärzte, aber 24 Prozent der Apotheker. Dabei ist der Anteil derjenigen, die den Apotheker­beruf gar nicht empfehlen würden, mit den Jahren kleiner geworden.

Dennoch ist es vor diesem Hintergrund wenig verwunderlich, dass immer mehr Apotheker Probleme haben, einen Nachfolger für ihre Apotheke oder approbierte Angestellte zu finden. |

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