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Wirtschaft
Wie läuft das Jahr?
Marktdaten der Apotheken bis Februar 2022
Die Paneldaten liegen nun bis zur achten Kalenderwoche des Jahres 2022 vor, also für die Zeit bis zum 27. Februar. Die vorige Analyse reichte bis zum 30. Januar (siehe AZ 2022, Nr. 7, S. 4).
Rx: mehr Umsatz und weniger Absatz als vor Corona
In der fünften und sechsten Kalenderwoche, also in der ersten Februarhälfte 2022, lagen die Rx-Absätze in den deutschen Apotheken um 12,6 bzw. 13,5 Prozent über den Vorjahreswerten (siehe Abbildung 1). Doch in den beiden darauffolgenden Wochen, also in der zweiten Februarhälfte, setzen die Apotheken 1,8 bzw. 2,2 Prozent weniger Rx-Arzneimittel als im Vorjahreszeitraum ab. Wahrscheinlich ist der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Monatshälfte durch pandemiebedingte Verzerrungen in den Vergleichsdaten von 2021 zu erklären. Denn beim Vergleich mit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 ergibt sich kein solcher Absturz innerhalb des Monats. Vielmehr war der Rx-Absatz im Februar 2022 durchgängig geringer als im Februar 2019. Aussagekräftiger erscheint der kumulierte Rx-Absatz. Er liegt für das bisherige Jahr 2022 um 5,0 Prozent über dem Vergleichswert für die ersten beiden Monate von 2021, aber um 3,5 Prozent unter dem Vergleichswert für den Jahresstart 2019.
Wie beim Rx-Absatz gab es auch beim Rx-Umsatz innerhalb des Februars einen Absturz, der nur den Vorjahresvergleich betrifft. In den ersten beiden Februarwochen war der Rx-Umsatz 13,1 bzw. 15,5 Prozent höher als im Vorjahr, aber in den nächsten beiden Wochen nur noch 1,7 bzw. 0,7 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vergleich mit 2019 zeigt sich hingegen kein Absturz innerhalb des Monats. Der kumulierte Rx-Umsatz für das bisherige Jahr 2022 ist 6,6 Prozent höher als 2021 und sogar 14,0 Prozent höher als 2019. Die Krankenkassen werden also durch höhere Rx-Umsätze für offenbar immer hochpreisigere Arzneimittel belastet, aber die Apotheken profitieren nicht davon. Sie werden ebenfalls belastet, weil die Absätze langfristig sinken.
Weitere Aufholjagd im OTC-Geschäft
Auch bei den OTC-Daten für den Februar ist im Vorjahresvergleich ein deutlicher Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Monatshälfte zu sehen, nicht jedoch im Vergleich zu 2019. Auch das spricht dafür, dass dies offenbar durch die Entwicklung im Vorjahr zu erklären ist. In den vier Februarwochen des Jahres 2022 betrug der OTC-Absatz jeweils 12,0 bis 33,5 Prozent mehr als im Vorjahr (siehe Abbildung 2). Der OTC-Umsatz wuchs jeweils um 4,1 bis 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kumuliert stieg der OTC-Absatz im bisherigen Jahr 2022 um 20,6 Prozent und der OTC-Umsatz um 12,7 Prozent, jeweils gegenüber dem Vorjahr. Doch diese Steigerungen sind nur als Erholung von den pandemiebedingten Einbußen zu verstehen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist die Entwicklung deutlich negativ. Der kumulierte OTC-Absatz liegt 23,7 und der kumulierte OTC-Umsatz 19,2 Prozent unter den Vergleichswerten von 2019. Das OTC-Geschäft der Vor-Ort-Apotheken ist also noch weit vom Vor-Corona-Niveau entfernt.
Januardaten sprechen für übliche Jahresrhythmik
Neben diesen Vergleichen zu früheren Jahren ermittelt Insight Health absolute Absätze und Umsätze von Vor-Ort-Apotheken, die aus den Daten der Rechenzentren hochgerechnet werden. Diese liegen nun für den Januar 2022 vor. Demnach setzten die Apotheken im Januar 131,9 Millionen Einheiten ab und erzielten damit einen Umsatz von 5609,7 Millionen Euro (Absätze siehe Abbildung 3; Umsätze siehe Abbildung 4). Damit sank der Absatz um 11,3 Prozent gegenüber dem Dezember 2021, aber er stieg um 12,3 Prozent gegenüber dem Januar 2021. Der Umsatz sank um 8,9 Prozent gegenüber dem Dezember 2021 und stieg um 6,4 Prozent gegenüber dem Januar 2021. Auch dies spricht für eine Erholung nach den pandemiebedingten Einbrüchen und eine Rückkehr zu den üblichen Schwankungen im Jahresverlauf. |
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