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Gesundheitspolitik
Gematik widerspricht
E-Rezept soll planmäßig weiterlaufen
Im „Praxis-Check“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der vorvergangenen Woche den Aufschub für das E-Rezept damit begründet, dass die Technik noch nicht so weit sei: „Was noch nicht zu 100 Prozent ausgereift ist, kann man nicht in die Fläche bringen.“ Zudem hatte er betont, dass er vor allem auf Applikationen setze, die einen spürbaren Nutzen für Ärzte und Patienten bringen – und dabei vor allem auf die elektronische Patientenakte verwiesen.
Den dadurch erweckten Eindruck, dass Lauterbach das E-Rezept auf die lange Bank schieben will, wollte Gematik-Chef Markus Leyck Dieken so nicht stehen lassen. Per Twitter teilte er vergangenen Dienstag mit: „Das #eRezept und die #eAU laufen planmäßig weiter. Kein Stopp durch Minister. (...) Bitte Gesellschafter & Partner entsprechend die Anwendungen ohne Zögern fortzuführen.“
Daraufhin schrieb das BMG an die Gematik, dass „die Testphasen zu den Prozessen E-Rezept und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) nicht gestoppt wurden, sondern intensiv fortgeführt werden“. Weiter heißt es in dem Schreiben, das der AZ vorliegt, dass das BMG im Einvernehmen mit der Selbstverwaltung die Test- und Pilotphase des E-Rezeptes verlängert habe, um zusätzliche Erfahrungen sammeln und die Anwendung des E-Rezeptes insbesondere in Arztpraxen und Apotheken optimieren zu können. Sobald die ebenfalls zusammen mit der Selbstverwaltung festgelegten Qualitätskriterien erreicht seien, folge der schrittweise Rollout der Anwendung E-Rezept auch für die Leistungserbringer, die noch nicht an der Test- und Pilotphase teilnehmen. |
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