Arzneimittel und Therapie

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Eisensubstitution bei Herzinsuffizienz

Ein häufig auftretender Eisenmangel bei Patienten, die an einer Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion leiden, wirkt sich negativ auf die Herzfunktion und das kardiale Remodeling aus. In einer randomisierten prospektiven Doppelblindstudie wurde daher der Effekt einer Substitution mit Eisencarboxymaltose auf solche Patienten, die bereits einen Herzschrittmacher besaßen, untersucht. In den drei Monaten Nachbeobachtung zeigte sich, dass die 37 eisensubstituierten Patienten im Vergleich zu den mit Standardtherapie behandelten 38 Patienten eine signifikante Verbesserung der linksventrikulären Ejektions­fraktion aufwiesen (+ 4,22% vs. - 0,23%). Auch die Kraft-Frequenz-Leistung sowie die körperliche Leistungsfähigkeit verbesserte sich signifikant stärker [Martens P et al. Eur Heart J 2021 doi: 10.1093/eurheartj/ehab411].

Nach Pneumonie ist ASS-Einnahme sinnvoll

Häufig treten nach einer Pneumonie ischämische Schlaganfälle oder Herzinfarkte auf. Inwiefern eine präventive Einnahme von Acetylsalicylsäure ASS nach einer Lungenentzündung sinnvoll ist, hat eine britische Arbeitsgruppe untersucht. In der „Clinical Practice Research Datalink“ analysierten sie die Daten von 48.743 Pneumonie-Patienten im Alter von über 50 Jahren. Anschließend verglichen sie 9864 Patienten, die nach der Pneumonie ASS einnahmen, mit 9864 Patienten, die das nicht taten. Auch andere Risikofaktoren wie Rauchen, Alter, Geschlecht und Komorbiditäten wurden berücksichtigt. Sowohl im primären Endpunkt, der sich aus dem kombinierten Auftreten eines Herzinfarkts und eines ischämischen Schlaganfalls zusammensetzte (Hazard Ratio [HR]: 0,64), als auch in beiden Ereignissen allein (Herzinfarkt HR: 0,46; Schlaganfall HR: 0,70) zeigte sich ein schützender Effekt von ASS [Hamilton F et al. Eur Respir J 2021. doi: 10.1183/13993003.02795-2020].

Weniger Krebs dank Statin-Therapie?

Herzinsuffizienz-Patienten, die Statine einnehmen, haben wohl ein 16% geringeres Risiko an Krebs zu erkranken, als Herzinsuffizienz-Patienten, die diese nicht einnehmen (Hazard Ratio: 0,84). Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus Hongkong, die die Daten von 87.102 Patienten zwischen 2003 bis 2015 ausgewertet haben. Je länger dabei die Probanden ein Statin eingenommen hatten, umso geringer fiel das Krebsrisiko aus. Nun soll in randomisierten Studien der Schutzeffekt von Statinen weiter untersucht werden [Ren Q W et al. Eur Heart J 2021. doi: 10.1093/eurheartj/ehab325].

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