Wirtschaft

Easy zum Schnelltest

Testkit per Post und Anleitung in der Videosprechstunde

cha | Die Abgabe von Antigen-Schnelltests auf COVID-19 an Laien ist grundsätzlich untersagt. Per Post kann allerdings jeder einen Schnelltest bei Easytest erhalten; die Durchführung soll dann im Rahmen einer ärztlichen Videosprechstunde erfolgen.

Easytest gehört zur Wellster Health­tech Group, einem in München ansässigen Telemedizin-Anbieter. Wellster betreibt die Website gospring.de, die sich nach eigenen Angaben auf „Männergesundheit“ konzentriert; GoSpring taucht auch im Impressum der Website von Easytest auf, als Firmensitz wird Dublin genannt.

Doch wie funktioniert der Schnelltest? Zunächst erfolgt eine Online-Bestellung. Als Preis wird „ab 29 €“ angegeben, im Laufe des Bestellvorgangs werden daraus 39 Euro. In der Beschreibung heißt es, dass „beim Kauf automatisch die Aufforderung zur Termin­buchung mit dem behandelnden Arzt versendet“ werde, und zwar „bei einem deutschen Facharzt“. Und: „In der Videosprechstunde erfolgt dann die Abstrichentnahme mit dem Tupfer, den Du vom Arzt mit dem Schnelltest zugesendet bekommst.“ Begründet wird das Ganze damit, dass Antigen-Schnelltests „für Laien nur unter Anleitung und Anweisung eines Arztes erlaubt und zugelassen“ seien – was allerdings nicht der geltenden Rechtslage entspricht.

Zusätzlich ist auf der Website beschrieben, wie man beim Abstrich und der Testdurchführung vorzugehen hat, ergänzt wird das Ganze durch ein Video. Abschließend soll der Käufer dann die Testkassette fotografieren und das Ergebnis durch den Arzt online auswerten lassen. „Schnelltest zeigt Ergebnis nach 30 Minuten. Ärztliche Auswertung am selben Werktag“, heißt es. Diese kann online ab­gerufen werden.

Auch dem medizinischen Laien dürfte klar sein, dass er weder eine Videosprechstunde noch eine Auswertung des Testergebnisses durch einen Arzt braucht. Und wer die Option „Direktkauf ohne Arzt“ wählt, muss dann zwar im Folgenden per Klick bestätigen, Angehöriger einer Fachgruppe zu sein, die nach geltender Rechtslage zum Direktkauf berechtigt ist – ein besonderer Nachweis hierfür wird allerdings nicht eingefordert. Dann gibt es ein Kit „schon“ für 25 Euro und ohne ärztliche Anleitung. |

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