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- AZ 16/2021
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Wirtschaft
EU setzt auf mRNA-Technik
50 Mio. Biontech-Dosen zusätzlich im zweiten Quartal
Die Impfkampagne in Deutschland kommt immer wieder ins Stocken. AstraZeneca unterschreitet die vereinbarten Liefermengen, zudem soll der Impfstoff laut Empfehlung der Stiko aufgrund von Thrombosen nur noch bei über 60-Jährigen eingesetzt werden. Johnson & Johnson stoppte die am vergangenen Montag gestartete Auslieferung seines Impfstoffs, da in den USA der Einsatz ebenfalls aufgrund von Thrombosen vorübergehend eingestellt wurde. Zwar wird erwartet, dass der Johnson & Johnson-Impfstoff dennoch bald in Deutschland verimpft wird, doch möglicherweise gilt auch dann eine Einschränkung auf über 60-Jährige.
Als zuverlässig erweist sich dagegen Biontech/Pfizer. Der von dem Mainzer Unternehmen entwickelte Impfstoff zeigt keine gravierenden Nebenwirkungen und die Lieferungen erfolgen vollständig. Am 14. April teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit, dass bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen der Biontech-Vakzine an die EU geliefert werden. Es handele sich um eine Lieferung, die aus dem vierten Quartal vorgezogen werde. Von der Leyen kündigte zudem Verhandlungen über die Lieferung von weiteren 1,8 Mrd. Impfdosen für die Zeit von 2021 bis 2023 an. Teil der Vereinbarungen sei eine vollständige Herstellung in der EU, nicht nur des Impfstoffs, sondern auch aller wesentlicher Bestandteile.
Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen für Corona-Impfstoffe vor allem auf die mRNA-Technologie setzen, die Biontech/Pfizer, Moderna und Curevac nutzen. Dies bestätigten Kommissionskreise am vergangenen Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dies bedeute aber nicht, dass Hersteller wie AstraZeneca und Johnson & Johnson bei künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge nicht verlängert würden. |
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