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- DAZ 52/2020
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Prisma
Ein Blick in die Augen
Depressionen spiegeln sich in den Pupillen wider
us | Depressionen sind weit verbreitet und verursachen der Gesellschaft jährlich hohe Kosten, etwa durch frühzeitige Arbeitsunfähigkeit. Die Ursachen sind von außen nur schwer nachzuvollziehen und nicht vollständig verstanden. Bei der Diagnose muss sich ein Arzt bisher vor allem auf die Angaben des Patienten verlassen. Forschern des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München ist es nun gelungen, ihren Patienten die Depression an den Augen abzulesen. Sie untersuchten 41 Probanden mit unterschiedlich schweren Depressionen im Magnetresonanztomografen (MRT), während diese eine Aufgabe bearbeiteten, für die den Teilnehmer bei Erfolg eine kleine Belohnung erwartete. Gleichzeitig zeichnete ein Eye-Tracker die Pupillen der Probanden auf. Keiner der Teilnehmer nahm zum Zeitpunkt der Untersuchung antidepressive Medikamente ein. Zum Vergleich wiederholten die Forscher den Versuch mit 25 gesunden Personen. Bei den depressiven Personen beobachteten die Wissenschaftler eine gestörte Verhaltenserregung in Erwartung auf die Belohnung. Bei den gesunden Kontrollpersonen äußerte sich diese Erregung durch eine deutliche Pupillenerweiterung, die bei den kranken Testpersonen, abhängig von der Schwere der Symptome, schwächer ausfiel. Zu Beginn des Versuches hatten die Pupillen beider Gruppen vergleichbare Größen. Was genau die Pupillenerweiterung verursacht ist noch unklar. Sowohl cholinerge als auch noradrenerge und serotonerge Systeme können die Pupillengröße beeinflussen. Zumindest aber die Schwere einer Depression könnte die Erkenntnis der Max-Planck-Wissenschaftler von außen messbar machen. |
Literatur
Schneider M et al. Pupil Dilation during Reward Anticipation Is Correlated to Depressive Symptom Load in Patients with Major Depressive Disorder. Brain Sci 2020, 10:906. https://doi.org/10.3390/brainsci10120906
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