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Phoenix schränkt Apotheken-Service ein

Großhandel reagiert auf Corona-Krise

bro/ral | Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix hat an­gekündigt, viele Facetten seines Apotheken-Service deutlich einzuschränken. Wegen anstehender Personalengpässe sollen unter anderem Wannen reduziert, Aufträge zusammengeführt und Verbundbestellungen vorerst gestrichen werden.

Ein Sprecher des Mannheimer Konzerns erklärte, dass das nachgefragte Volumen von Arzneimitteln und Apothekenprodukten momentan rund 25 Prozent über dem Volumen vor der Corona-Krise liege. Dazu komme, dass „eine gewisse Anzahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf­grund [von] Einschränkungen zu Hause bleiben müssen, um dort ihre Kinder zu betreuen und Betroffene zu versorgen“. In einem Brief an die ­Apotheken listet das Unternehmen daher eine ganze Reihe von Maß­nahmen auf, mit denen es auf die ­Krise reagieren will:

  • Alle verfügbaren Mitarbeiter werden ab sofort auf den Warenfluss konzentriert. Dies führe „zu einer reduzierten Erreichbarkeit“ der Phoenix-Mitarbeiter.
  • Die Anzahl der Wannen wird re­duziert. Dies geschieht im ersten Schritt durch eine stärkere Zusammenführung der Aufträge.
  • Apotheken sollen von Kleinstbe­stellungen absehen. Bei einem Monatsbezug unter 25.000 Euro wird ab ­sofort eine Servicepauschale von 250 Euro berechnet.
  • Verbundbestellungen werden temporär eingestellt.

Phoenix rechnet damit, dass es durch die Fokussierung auf die „notwendige Medikamentenversorgung“ in Randsortimenten, bei Servicedispositionen, bei Zuteilungen von Warenpaketen und eventuell bei Überweisern zu Verzögerungen kommen wird. Auch mit Lieferverzögerungen sei trotz aller bereits eingeleiteter Maßnahmen zu rechnen. Der Großhändler ruft dazu auf: „Bitte reduzieren Sie aufgrund der eingeschränkten Erreichbarkeit Ihre Anrufe im Kundencenter auf ein Minimum und konzentrieren Sie sich dabei auf die wichtigsten Themen.“ Außerdem sollen die Apotheker schnellstens leere Wannen zurückgeben. Denn: „Unser Bestand im Kreislauf ist nicht darauf ausgelegt, eine Bevorratung bei unseren Kunden mit abzudecken.“

Auch andere Großhändler „sparen“

Auch andere Großhändler haben inzwischen „Sparmaßnahmen“ angekündigt. In einem Fax an die Kunden teilte die Noweda mit, dass eine Tour pro Tag gestrichen werden muss. Ähnliche Probleme gibt es beim Großhändler Kehr. Das Unternehmen appelliert insbesondere an seine Kunden, jetzt keine Bevorratungskäufe durchzuführen. „Großbevorratungen verschärfen un­nötigerweise die Versorgungslage!“, heißt es in einem Schreiben. Man wolle „diesem Verhalten entgegenwirken“, heißt es weiter. Für alle Lieferungen gilt daher ab sofort, dass die Retourenfrist auf 14 Tage reduziert wird. |

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