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Wirtschaft
Rohertrags-Monitor Juli 2020
Trotz gleicher Zahl an Arbeitstagen und fast 350.000 mehr gesetzlich Versicherten gegenüber Juli 2019 ging der Absatz zulasten der GKV im Juli 2020 um 3,3 Prozent zurück (Sieben-Monats-Wert aufgelaufen –1,2 Prozent). Wesentlich schlechter sieht es bei den Privatverordnungen (aktuell –8,2 Prozent, aufgelaufen –5,6 Prozent) und der Freiwahl (aktuell –8,2 Prozent, aufgelaufen –1,5 Prozent) aus. Als gesundheitspolitisch bedenklich sollte der Absatzrückgang bei den OTC-Arzneimitteln um 13,1 Prozent (aufgelaufen –7,6 Prozent) eingestuft werden. Denn OTC-Produkte sind überwiegend beratungsbedürftig, und bei einer Abwanderung an die Versender dürfte diese Beratung sowie die Warnung vor einem unkontrollierten (Mehr-)Verbrauch entfallen.
Im Ergebnis heißt das: Die öffentlichen Apotheken mussten in den ersten sieben Monaten einen Absatzrückgang in allen Marktsegmenten hinnehmen. Gleichzeitig stieg der ApU (Herstellerabgabepreis) durch die Bank überproportional. Mit dieser Entwicklung des ApU konnte der Apotheken-Umsatz in keinem Marktsegment Schritt halten, sodass der Rohertrag der Apotheken weiter gefallen ist.
So lag die Handelsspanne aus zulasten der GKV abgegebenen Rx-Fertigarzneimitteln im Juli bei 12,81 Prozent und bei privat verordneten Rx-FAM bei 15,83 Prozent. Dabei ist zu beachten, dass ab Juli die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt wurde. Mit der „alten Mehrwertsteuer“ läge die Handelsspanne deutlich niedriger, und zwar bei 12,49 Prozent im GKV- und bei 15,43 Prozent im PKV-Bereich. |
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