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Umsatzverdopplung auch mit Boni-Deckel
Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli erläutert Strategie und Pläne des DocMorris-Mutterkonzerns
Oberhänsli verweist im Interview auf Schweden. Seinen Angaben zufolge ist der Rx-Versand dort seit 2012 jährlich um 50 Prozent gewachsen – nach der Einführung des E-Rezeptes. „Der E-Commerce-Marktführer Apotea hat es geschafft, durch gezielte Marktbearbeitung die Penetration des Online-Versandhandels signifikant zu erhöhen“, so Oberhänsli. Im vergangenen Jahr hatte Zur Rose den Versender Medpex geschluckt. Auf die Frage, ob man weitere Käufe plane, gibt Oberhänsli zu erkennen, dass jetzt erst einmal eine ruhigere Phase ansteht, was die Expansion betrifft. Zur „Konversion“ von OTC-Kunden ins Rx-Geschäft liefert der Zur Rose-Chef zudem einige spannende Details. Man habe in Deutschland derzeit etwa 6 Millionen OTC-Kunden. „Wenn man berücksichtigt, dass 20 Prozent der Bevölkerung eine chronische Krankheit haben, dann sind von diesen 6 Millionen rund 1,2 Millionen bereits potenzielle Rx-Kunden von uns.“ Erneut kündigt Oberhänsli zudem an, dass sein Konzern auch hierzulande schon bald mehr mit Apothekern kooperieren wolle. Eine entsprechende Verkaufsplattform, hält Zur Rose mit Promofarma bereits in Südeuropa. In der Tochtergesellschaft DocMorris planen die Schweizer derzeit mit dem Spitzenverband der Fachärzte und dem Deutschen Hausärzteverband ein E-Rezept-Projekt, das noch im November starten soll. Oberhänsli erklärt in dem Interview, dass die bei den Aktionären frisch eingesammelten Gelder in erster Linie in die Technologie und ins Marketing investiert werden sollen. Mit einem Blick auf den Versender „Zalando“ erklärt der Zur Rose-Chef: „Zalando hat es geschafft, die Einstellung der Kunden zu ändern, dass man Schuhe im Internet kaufen kann.“ Deswegen liege das Ziel eindeutig darauf, Neukunden zu gewinnen. Denn: „Je mehr Neukunden wir gewinnen, desto mehr Umsatz erwirtschaften wir über die Zeitachse.“
Was die derzeitige politische Debatte in Deutschland betrifft, wirkt Oberhänsli entspannt. Zum von der Bundesregierung geplanten Rx-Boni-Verbot erklärt er: „Ich spekuliere nicht gerne – obschon ich glaube, dass das Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sein wird.“ Falls dann als Kompromiss ein Rx-Boni-Deckel käme, würde sich Oberhänsli wohl zufriedengeben. Denn: „Alle Akteure im deutschen Markt – ausländische Versandapotheken und inländische Anbieter – sollten gleiche Möglichkeiten haben, Rabatte anzubieten.“ |
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