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Apotheke und Markt
Die Selbstreparatur der Gelenke unterstützen
Ernährungsmedizinischer Ansatz bei Arthrose
Arthrose ist die häufigste aller Gelenkkrankheiten. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Frauen und Männer unter der Abnutzung des Gelenkknorpels, die bis zur Zerstörung der Knorpelschicht und zu Knochenveränderungen führen kann. Am häufigsten betroffen sind Hände, Knie und Hüften, aber auch jedes andere Gelenk kann erkranken. 50 Prozent der Arthrosen sind Folge langjähriger Überbelastung. Wichtigster Risikofaktor ist eine Adipositas, was auch heißt, dass sich durch die Faktoren „Bewegung“ und „Ernährung“ das Arthroserisiko und die Beschwerden begrenzen lassen. Übergewicht belastet die Gelenke nicht nur mechanisch, sondern auch metabolisch. Denn viszerales Fettgewebe setzt Zytokine frei, die eine Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovialmembran) anheizen. Übergewichtige Arthrosepatienten sollten eine Gewichtsreduktion von mindestens fünf Prozent anstreben, um einen klinisch relevanten Nutzen für die Gelenke zu erzielen: „Ein Gewichtsverlust von zehn Prozent kann die arthrosebedingten Schmerzen durchaus halbieren“, war vor Kurzem bei einem von Orthomol veranstalteten Pressegespräch zu erfahren. Dieses Ziel lässt sich mit einer Kombinationstherapie aus Diät plus Alltagsbewegung erreichen.
Symptomlinderung mit Knorpelaufbau kombinieren
Ärzte versuchen, bei Arthrosepatienten primär Schmerzen und Funktionseinschränkungen zu lindern. Dazu setzen sie Analgetika, nichtsteroidale Antirheumatika, Muskelrelaxanzien, Gelenkinjektionen mit Corticoiden und Hyaluronsäure ein, ergänzend auch Physiotherapie. Unterstützend zu dieser primären, symptomorientierten Therapie kann eine Behandlung mit struktur- und symptommodifizierenden Ernährungsbestandteilen sinnvoll sein. Als wichtige Bestandteile sind hier Knorpelschutzsubstanzen wie Glucosamin und Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure und Kollagenhydrolysat zu nennen, weiterhin Mineralstoffe, Vitamine und Antioxidanzien. Der Aminozucker Glucosamin wird in Form von Glycosaminglykanen in den Gelenkknorpel eingebaut und ist auch Bestandteil der Synovialflüssigkeit. Weiterhin wird Glucosaminsulfat für die Synthese von Chondroitinsulfat benötigt, einem komplexen Glycosaminglykan, das den Knorpel resistent gegen Kompression macht, sowie von Hyaluronsäure, die als „Schmiermittel“ dient und die Ergussbildung im arthrotischen Gelenk reduziert.
Relevante Effekte solcher „Gelenkaktiv-Komplexe“ konnten in klinischen und Beobachtungsstudien nachgewiesen werden. In einer doppelblinden, randomisierten Studie (Heisel J et al. 2015) erhielten Gonarthrose-Patienten für drei Monate eine bilanzierte Diät für arthrotische Gelenkveränderungen (orthomol arthroplus Granulat/Kps.), oder ein Placebopräparat. Als Ansprechen auf die Behandlung galt eine Verbesserung um mindestens drei Punkte im Lequesne-Index (Selbstbeurteilungs-Fragebogen, der Schmerz, Gehleistung und Alltagsbewältigung erfasst, max. 24 Punkte) sowie das Allgemeinurteil des Arztes. Am Ende der kurmäßigen Behandlung waren 95 der 181 Verum-Patienten als Responder einzustufen (52,5%), hingegen nur 68 von 186 Patienten (36,8%) unter Placebo. 72 Prozent der Teilnehmer, welche die bilanzierte Diät erhalten hatten, sahen die Ärzte als gebessert an, aber nur 53 Prozent in der Kontrollgruppe.
Quelle
Pressegespräch „Update Arthrosetherapie: ernährungsmedizinische und sporttherapeutische Ansätze“, 29. April 2019, München, veranstaltet von Orthomol
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