Prisma

Kreative Stille

Ohne Musik lassen sich Probleme besser lösen

us | Studenten, die glauben am besten zu den Klängen ihrer Lieblingsband lernen zu können, sind mög­licherweise einem Irrtum aufgesessen. Das geht aus einer Studie der Lancaster University hervor, in der die Auswirkungen von Musik auf die Kreativität untersucht wurden.
Foto: rh2010 – stock.adobe.com
Egal welche Musik im Hintergrund läuft, sie lenkt von den eigentlichen Aufgaben ab.

Wer stundenlang stillsitzen und büffeln muss, tut dies oft mit ein wenig Hintergrundmusik. Manch einer glaubt, dadurch seine Kreativität steigern zu können. Ein Team aus Psychologen englischer und schwedischer Universitäten konnte nun belegen, dass das Gegenteil der Fall ist. In drei Experimenten ließen sie ihre Probanden Aufgaben erledigen, die verbale Kreativität erforderten. Psychologen verwenden dazu sogenannte Wort-­Assoziations-Tests (Compound Remote Associate Tests, CRATs). Im ersten Experiment hörten die Versuchspersonen instrumentelle Musik mit unbekannten Texten. Im zweiten Experiment wurde die gleiche Musik, jedoch ohne Gesang, ab­gespielt. Im dritten Experiment wurden schnelle Stücke mit fröhlichen, den Probanden bekannten Texten ausgewählt. Zur Kontrolle mussten die Aufgaben auch in der Stille und bei einem Bibliotheks-Hintergrundgeräusch gelöst werden. Es zeigte sich, dass die Leistung der Probanden in allen Ex­perimenten durch Musik signifikant beeinträchtigt wurde, während das konstante Bibliotheksgeräusch keine signifikante Konzentrationsstörung gegenüber vollkommener Stille verursachte. |

Quelle

Threadgold E et al. Background music stints creativity: Evidence from compound remote associate tasks. Appl Cognit Psychol 2019;21: 607; doi:10.1002/acp.3532

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