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Futurepharm
Auf dem digitalen Weg
Die für die Warenwirtschaft der Apotheke halbwegs tauglichen Rechner zogen Anfang der 1980er-Jahre in wenigen Apotheken ein. So nach und nach etablierten sich dann die Apotheken-IT-Häuser, der Nutzen von Programmen für die Warenwirtschaft lockte immer mehr Apotheken, der Apothekencomputer wurde in den 1990er-Jahren zum Alltag. Es kamen die Kommissionierautomaten hinzu. Anfang der 2000er-Jahre, als das Internet Fahrt aufnahm, entwickelten Vordenker Zukunftsszenarien, von denen wir heute nicht mehr allzu weit entfernt sind. Im Gesundheitswesen machte der Begriff der elektronischen Gesundheitskarte (E-Card) die Runde – auch wenn sich „das Elektronische“ der Karte lange Zeit nur auf die Speicherung von Namen, Adresse und Geburtsdatum des Karteninhabers beschränkte. Und selbst heute kann die E-Card nicht allzu viel mehr, das E-Rezept steht uns erst bevor. Abgesehen davon gingen die Entwicklung und der Einsatz digitaler Hardware, der dazugehörigen Programme, Apps und Vernetzungen seit etwa 2010 exponenziell nach oben.
Der Begriff der Digitalisierung, der digitalen Revolution, hielt 2011 Einzug in den Sprachgebrauch. Ausgangspunkt war der z. T. synonym verwendete Begriff der Industrialisierung 4.0. Die erste industrielle Revolution war der Übergang von der Manufaktur zur mechanischen Produktion. Es folgte die Einrichtung der Fließbandarbeit. Die nächste, die dritte industrielle Revolution setzte mit der Erfindung des Mikroprozessors ein: Computer, Roboter, Sensoren, Automatisierung. Heute leben wir im Zeitalter der vierten industriellen Revolution (4.0), auch als digitale Revolution oder Digitalisierung bezeichnet. Stichworte sind das Internet, Big Data, die Cloud, das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Virtual Reality und vieles mehr.
Es gibt von Anfang an zahlreiche Apotheken, die den digitalen Neuerungen jenseits von Systemen zur Warenwirtschaft und Lagerhaltung aufgeschlossen gegenüberstehen, beispielsweise bei der Anschaffung von Kommissionierautomaten. Es folgen großformatige Monitore für die Apotheke – eingesetzt als solitäre Info-Bildschirme oder in Form von mehreren Quadratmetern großen Videowänden für die virtuelle Sichtwahl – und die Einbindung von Smartphones und Tablets samt entsprechenden Apps und Schnittstellen für die Optimierung von Beratungsleistungen. Hinzu kommt eine rasch gestiegene Zahl von Apotheken mit eigener Website und eigenem Webshop, von Apotheken, die sich in den Social-Media-Netzwerken (Facebook, Instagram) zeigen, die eigene Apps haben, über Newsletter mit ihren Kunden in Kontakt stehen und aktiv auf Suchmaschinen präsent sind.
Laut einer Umfrage von Aliud-Pharma im Jahr 2018 schreiben rund 96 Prozent der befragten Apotheker der Digitalisierung eine wichtige Rolle für die Zukunft zu. Gleichwohl sehen sich 53 Prozent der Apotheker einem Dschungel an Möglichkeiten gegenüber. Hürden sind u. a. fehlendes Know-how, Zeitaufwand und Kosten.
Die DAZ möchte mit ihrem Forum „Futurepharm“, das im Rahmen der Interpharm am 15. und 16. März 2019 in Stuttgart stattfindet, helfen, die Digitalisierung für die Apotheke besser zu verstehen, und vor allem einen Ausblick auf die nahe Zukunft geben: Worauf müssen wir uns einstellen, was sollten wir nicht versäumen, wo sollten wir ganz vorne mit dabei sein? Unser DAZ-Schwerpunkt in diesem Heft greift diese Themen auf. Viel Vergnügen beim Lesen und auf der Inter- und der Futurepharm.
Peter Ditzel
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