DAZ aktuell

„Mohr“ im Namen geht nicht mehr

Rassismus-Vorwurf gegen Apotheken

bj/ral | Der kommunale Ausländerbeirat in Frankfurt/M. geht gegen die Namen der Mohren-Apotheke und der Zeil-Apotheke zum Mohren in Frankfurt vor. In einem Antrag an das Frankfurter Stadtparlament bezeichnete er die Namen als rassistisch und fordert die Stadt auf, sich für eine Umbenennung einzusetzen. Den direkten Dialog mit den Apotheken suchte der Ausländerbeirat nicht.
Neuer Name gesucht? Unsere Cartoonistin Barbara hätte dazu einen Vorschlag ...

Der Antrag geht auf eine Initiative von Virginia Wangare Greiner, der Vertreterin der Liste „Afrikanische Stimme“, zurück. Durch eine Pressemeldung vom 22. Januar wurde er publik. Wann das Stadtparlament über den Antrag entscheidet, ist noch offen. Karin Schweizer, Inhaberin der Mohren-Apotheke aus Alt-Eschersheim, vermisst den Dialog mit den Betroffenen bei der Diskussion. „Ich habe von der Debatte über die Apothekenbezeichnungen vorwiegend aus der Presse erfahren. Bisher hat sich noch niemand von ­offizieller Seite an mich gewandt“, schilderte Schweizer gegenüber DAZ.online. Ähnlich ging es auch ­Alexander Schwartz, dem Inhaber der Zeil-Apotheke zum Mohren. „Wenn mich der Magistrat offiziell zur Namensänderung auffordert, bin ich selbstverständlich kompromissbereit“, erklärte Schwartz.

Bei Schweizers Mohren-Apotheke wurde neben dem Namen auch das Logo kritisiert, das eine schwarze Frau mit Turban und großen Ohrringen zeigte. Schweizer hat es mittlerweile entfernt. Der Name ist noch geblieben. |

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