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DAZ aktuell
Wie reagiert man auf Spahns Pläne?
Weitere Mitgliederversammlung wegen Versandhandelskonflikt angesetzt
Noch ist unklar, wie es im Versandhandelskonflikt weitergeht, lange müssen die Kolleginnen und Kollegen nun aber nicht mehr warten, bis sie Gewissheit haben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat überraschenderweise angekündigt, die nächste ABDA-Mitgliederversammlung besuchen zu wollen, um dort seine Pläne für den Apothekenmarkt kundzutun. Ursprünglich war die Versammlung für den 5. Dezember angesetzt, für Spahn wurde sie auf den 11. Dezember verlegt – schließlich kämpft der Minister am Wochenende zuvor noch um den CDU-Vorsitz.
Was Spahn und seine Arzneimittel-Fachleute im Bundesgesundheitsministerium planen, ist ungewiss. Auf dem diesjährigen Apothekertag blieb Spahn vage und erwähnte recht unkonkret viele Maßnahmen – von einer Umsetzung des Honorargutachtens, Impfungen in der Apotheke bis hin zum Rx-Versandverbot. Inzwischen ist klar: In die Frage, wie es mit den Rx-Boni aus den Niederlanden weitergeht, hat sich auch eine Diskussion um das Apothekenhonorar gemischt. Denn immer wieder wird spekuliert, ob es für die Apotheker gewissermaßen eine finanzielle Kompensation geben könnte, wenn im Gegenzug Rx-Boni (begrenzt) zugelassen werden.
Zeit für die Beratung
Ganz egal, was kommt: Die Apotheker haben Redebedarf. Zu erwarten ist, dass sich etwa 140 Apotheker und Angestellte von Kammern und Verbänden aus allen Regionen Deutschlands mit den Plänen Spahns beschäftigen werden, um anschließend eine Reaktion darauf zu formulieren. Aus Sicht der ABDA ist dies wohl aber nicht in der gleichen Sitzung am 11. Dezember möglich. ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz hat die ABDA-Mitglieder darüber informiert, dass am 17. Januar eine weitere Mitgliederversammlung stattfinden soll. In einem Schreiben erklärt Schmitz: „Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass die Delegierten nach der Mitgliederversammlung im Dezember deren Ergebnisse zunächst beraten können, um dann im Januar endgültige Beschlüsse zu fassen.“
Maag: Rx-Versandverbot oder wirkungsgleiche Lösungen
Indes hat sich erneut die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag (CDU), eingemischt. Zwei Apotheker aus Nordrhein-Westfalen hatten den neuen Fraktionschef von CDU/CSU im Bundestag, Ralf Brinkhaus, angeschrieben und auf die mögliche Aufweichung der Rx-Preisbindung hingewiesen. Im Auftrag von Brinkhaus hat Maag geantwortet. Maag ist eine Verfechterin des Rx-Versandverbotes und hat dies in ihrem Schreiben zementiert. Es heißt darin, dass die Fraktion weiterhin an dem Ziel arbeite, „ein solches Verbot oder eine wirkungsgleiche Regelung“ zu schaffen. Maag bleibt dabei: Der Online-Handel könne die Vor-Ort-Apotheke nicht ersetzen.
Die Original-Schreiben der Apotheker und von Karin Maag finden Sie in dieser DAZ auf Seite 75. |
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