Prisma

Vitamin C bei Tuberkulose?

Supplementierung verstärkt Wirkung von Tuberkulostatika

cae | Tuberkulostatika verursachen bei den bekämpften Tuberkelbazillen oft eine Resistenz, wenn sie längere Zeit eingesetzt werden. Deshalb wären Komedikamente, die die Therapiedauer verkürzen, sehr willkommen.

Seit einigen Jahren wird diesbezüglich mit Vitamin C experimentiert, das in sehr hohen Dosen toxisch auf Mycobacterium tuberculosis wirkt. Hoch dosiertes, aber subtoxisches Vitamin C in Kombination mit Isoniazid oder ­Rifampicin verstärkte die Wirkung dieser Tuberkulostatika erheblich.

Die Kombination machte (in vitro kultivierte) infizierte Makrophagen eine Woche früher keimfrei als die Tuberkulostatika allein, und bei Labormäusen beschleunigte das intraperitoneal injizierte Vitamin C die medikamentöse Reduktion der Tuberkelzellen in der Lunge ebenfalls erheblich.

Vermutlich wirkt Vitamin C bakterizid, indem es bei Anwesenheit von ­Eisenionen reaktive Sauerstoffspezies bildet (Fenton-Reaktion).

Einzelne klinische Versuche zeigten allerdings eine geringere Wirksamkeit und schlechtere Verträglichkeit von hoch dosiertem Vitamin C in ­Kombination mit einem Tuberkulostatikum. Ein anderer möglicher Kombinationspartner ist N-Acetylcystein, wie erste Tests hoffen lassen. |

Quelle

Vilchèze C et al. Vitamin C potentiates the killing of Mycobacterium tuberculosis by the first-line tuberculosis drugs isoniazid and rifampicin in mice. Antimicrob Agents Chemother; Epub 3.1.2018

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