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Prisma
Antibiotikum für schlecht heilende Wunden
Analogon eines körpereigenen Peptids
Wegen der Zunahme von Antibiotikaresistenzen bei immunpathogenen Bakterien werden zurzeit Hunderte synthetische Peptidantibiotika (synthetic antimicrobial and antibiofilm peptides, SAAP) präklinisch getestet, die aus zwölf bis 50 Aminosäuren aufgebaut sind und sich von strukturverwandten Substanzen des Immunsystems ableiten. Zu diesen „Vorbildern“ zählt LL-37, ein von Makrophagen, aber auch von Fettzellen synthetisiertes Cathelicidin mit 37 Aminosäuren (s. DAZ 2015, Nr. 4, S. 8).
LL-37 perforiert die Zellmembran von Bakterien – und zwar auch von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) –, sodass sie zugrunde gehen.
Niederländische Infektiologen haben das von LL-37 abgeleitete SAAP-148 in eine Salbe eingearbeitet (3,75% in Hypromellose-Gel) und präklinisch an isolierter Haut und an Labormäusen, die mit MRSA und Acinetobacter baumannii infiziert waren, erfolgreich getestet. Diese Zubereitung vernichtete die Bakterien auch dann, wenn sie sich in Biofilmen befanden. Nun bereiten die Autoren die klinische Prüfung einer SAAP-148-Wundsalbe vor.
Der Einsatz von SAAP ist allerdings wegen theoretischer Bedenken umstritten: Denn falls bei ihrer Anwendung Bakterien resistent werden, betrifft das nicht nur die SAAP, sondern auch ihre „Vorbilder“, das heißt: Die körpereigenen Peptidantibiotika würden vermutlich als Waffe gegen Bakteriämien ausfallen. |
Quelle
de Breij A et al. The antimicrobial peptide SAAP-148 combats drug-resistant bacteria and biofilms. Sci Transl Med 2018;10(423):eaan4044
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