DAZ aktuell

Deregulierung in Österreich?

Bericht der Wettbewerbsbehörde

bro | Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat sich für Deregulierungen im dortigen Apothekenmarkt ausgesprochen.
Foto: slowcentury - stock.adobe.com

Der österreichische Apothekenmarkt gehört zu einem der reguliertesten Märkte in Europa: Es gibt eine strikte Bedarfsplanung, ein Fremdbesitzverbot, die Erlaubnis maximal eine Filiale zu betreiben sowie einen auf OTC ­beschränkten Versandhandel. Im veröffentlichten Gutachten der Wettbewerbsbehörde wird klar, dass zwar ­eine Komplett-Deregulierung ohne ­Augenmaß nicht erfolgen soll, doch empfiehlt sie weitreichende Veränderungen des bestehenden Systems. So soll die Bedarfsplanung wegfallen, um die Apothekenzahl und dem damit verbundenen Wettbewerb zu steigern. Das Filialsystem soll wie in Deutschland weiter ausgebaut werden. Eine „Mittagssperre“ bei den Öffnungszeiten halten die Wettbewerbshüter für kontraproduktiv und Apotheken sollen mehr Dienstleistungen anbieten dürfen. Auch soll sich der Botendienst zukünftig nicht mehr auf einen Umkreis begrenzen. Stärkere Liberalisierungen wünschen sich die Gutachter beim Online-Handel und der OTC-Apothekenpflicht. Hier sollen auch Nicht-Apotheker und Ketten teilhaben dürfen. Die Österreichische Apothekerkammer ­reagierte verärgert über den Inhalt der Studie: „Die Branchenuntersuchung stellt ausschließlich auf kommerzielle Faktoren ab, lässt das Wichtigste aber vollkommen außer Acht: Und das sind die Therapiesicherheit und die Gesundheit der Menschen“. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.