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- AZ 51/2018
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Wirtschaft
Kein Anruf von Singer
Ist der aktivistische Investor Elliott bei Bayer engagiert?
Kurz nachdem Bayer in der vorletzten Woche seine Sparpläne – unter anderem den Abbau von 12.000 Stellen – bei seinem Capital Markets Day in London bekannt gegeben hatte, kamen die ersten Gerüchte auf, dass der aktivistische Investor Paul Singer ein Auge auf den Leverkusener Konzern geworfen habe: Die Agenturen Reuters und Bloomberg berichteten unter Berufung auf Insider, dass der Hedgefonds Elliott vor rund einem Jahr bei Bayer eingestiegen sei. Spekuliert wird im Markt, dass der für sein rücksichtsloses Vorgehen bekannte Hedgefonds die Bayer-Spitze dazu dränge, eine Aufspaltung des Konzerns in einen Pharma- und einen Agrarchemieteil zu prüfen.
Ironie des Schicksals: Eine solche Entwicklung hatte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann mit der Übernahme von Monsanto verhindern wollen. Doch die vielen Nebenwirkungen – insbesondere die Glyphosatklagen in den USA – haben zur jetzigen Krise entscheidend beigetragen und damit möglicherweise Bayer erst zum interessanten Objekt für aggressive Investoren gemacht.
Elliott war lange Aktionär bei Monsanto
Doch was ist dran an den Gerüchten und gab es schon Kontakte? Bayer-Chef Baumann erklärte beim Wirtschaftsgipfel der Rheinischen Post am vergangenen Montag, dass ein Einstieg von Elliott ihm keine Angst mache. Er kenne das Thema nur aus der Zeitung: „Mich hat aber noch keiner angerufen.“
Baumann wies darauf hin, dass Elliott lange bei Monsanto Aktionär war und bei vielen Unternehmen Aktien halte, die für unterbewertet gehalten werden. Und wie würde es dem Bayer-Chef gefallen, Elliott im Kreis seiner Investoren zu haben? „Wir würden immer einen Aktionär begrüßen, der unsere Wachstumsstrategie unterstützt“, so Baumann salomonisch. |
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