Prisma

Wir leben immer noch

Falsche Vorhersagen für das Jahr 2017

cae | Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Para­wissenschaften (GWUP) hält alljährlich Rückschau auf die Prognosen des ablaufenden Jahres. Für dieses Jahr wurde mindestens viermal der Weltuntergang vorhergesagt – irrtümlich, sonst würden Sie dies jetzt nicht lesen.
Repro: Erica Guilane-Nachez – Fotolia.com
Die Sterne lügen nicht? Aber sie sagen auch nicht die Wahrheit, oder die Astrologen deuten sie falsch. - Holzschnitt aus Sebastian Brant, Das Narrenschiff, Basel 1494.

Wer einen Weltuntergang vorhergesagt hat, darf sich freuen, wenn er sich geirrt hat. Ansonsten sind falsche Pro­gnosen eher peinlich für ihre Urheber und enttäuschend für diejenigen, die daran geglaubt haben. Der Brite Craig Hamilton-Parker, der für 2016 den Brexit und die Wahl von Donald Trump vorausgesagt hatte und ein gewisses Ansehen genießt, lag in diesem Jahr mit seinen Prognosen mehrmals daneben: So sollten Italien und Dänemark aus der EU austreten, und der Euro sollte dramatisch an Wert verlieren. Kaum ernst genommen wird die kanadische Hellseherin Nikki Pezaro, die alljährlich Hunderte Prognosen gibt, sodass immer auch ein paar Treffer dabei sind; zu ihren diesjährigen „Nieten“ zählt zum Glück der Einsturz des Turms von Pisa. Der Deutsche Thomas Ritter meint, in die Zukunft sehen zu können, indem er ein indisches Palmblattmanuskript auswertet. Für dieses Jahr hatte er u. a. einen Vulkanausbruch auf Island angekündigt, den es dann zwar nicht gab, den es aber nach geologischer Expertise durchaus hätte geben können. Dies ist typisch für die Wahrsagerei, denn die meisten Vorhersagen sind nicht völlig abwegig oder unvorstellbar. Deshalb hatte übrigens auch niemand den Rücktritt des Papstes im Jahr 2013 prophezeit.

Fazit: Anstatt Prophezeiungen zu trauen, wünschen Sie sich lieber etwas – Wünsche gehen nämlich oft in Erfüllung. In diesem Sinne: ein gutes Jahr 2018 allen Lesern dieser Rubrik! |

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