Aus den Ländern

Skepsis gegen Rx-Versandverbot

Apotheker diskutiert mit SPD-Politikern

cae | Über die flächendeckende ­Versorgung nach dem EuGH-Urteil diskutierte Vertrauensapotheker Martin Wülfing im westfälischen Ahlen, Kreis Warendorf, mit den SPD-Politikern Annette Watermann-Krass (MdL) und Bernhard Daldrup (MdB).
Foto: Sokolowski/AKWL
Im Gespräch (v. l.): Apotheker Martin Wülfing, Annette Watermann-Krass (MdL), Bernhard Daldrup (MdB) und Lena Heckmann (Apothekerkammer Westfalen-Lippe).

Mit dem Wegfall der Preisbindung rezeptpflichtiger Medikamente für ausländische Versandapotheken geraten insbesondere Apotheken auf dem Lande und in strukturschwachen Stadtrand­lagen in eine wirtschaftliche Schieflage, verdeutlichte Wülfing den Politikern. Mit den Apotheken sind auch ihre besonderen Dienstleistungen wie Rezepturherstellung und Nacht- und Notdienst gefährdet. „Das übernehmen die Versender aus dem Ausland nicht. Die picken sich nur die Rosinen heraus“, so Wülfing.

Daldrup und Watermann-Krass sicherten zu: „Die Apotheker haben unsere Solidarität, wenn es darum geht, die lokalen Versorgungsstrukturen zu sichern. Aber auch die Apotheken sollten sich dem zunehmenden Wettbewerb stellen.“ Der Forderung der Apothekerschaft, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verbieten, stehen beide Politiker skeptisch gegenüber. Ein solches Verbot dürfe nicht zulasten der chronisch Kranken gehen, die heute teilweise deutliche Einsparungen durch das Internet erzielen, meinte Daldrup. Die SPD-Bundestagsfraktion werde das Thema mitsamt den Bedenken der Apotheker weiter diskutieren. |

Quelle: AKWL, 20.1.2017

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