Prisma

Kennen wir uns?

Kinder können sich Gesichter noch nicht gut merken

cae | Die Fähigkeiten, Orte bzw. Gesichter wiederzuerkennen, sind an zwei benachbarten Stellen des Gyrus fusiformis der Großhirnrinde lokalisiert, wo sie mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie sichtbar gemacht werden können. Trotz der räumlichen Nähe und der ähnlichen Funktionen entwickeln sich beide Gehirnregionen unterschiedlich: Fünf- bis zwölfjährige Kinder schnitten beim Cambridge Face Memory Test erheblich schlechter ab als 22- bis 28-jährige ­Erwachsene, während sie bei der Ortserkennung etwa gleich gut waren.

Gewebeschnitte von Verstorbenen verschiedenen Alters lieferten die Erklärung: Die Hirnregion der Gesichts­erkennung wächst auch noch im Erwachsenenalter; die Masse des Myelins nimmt zu, und die Dendriten werden länger, sodass sich auch mehr Syn­ap­sen bilden können. Dieser Befund ist überraschend, denn bisher galt das Dogma, dass das Gehirnwachstum im Jugendalter endet. |

Quelle

Gomez J et al. Microstructural proliferation in human cortex is coupled with the development of face processing. Science 2017;355(6320):68-71

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