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Beratung

Wenn jeder Schluck weh tut ...

... gibt es viele Möglichkeiten, den Halsschmerz zu lindern

Von Karin Krämer | Die Behandlung von akuten Halsschmerzen erfolgt sehr häufig im Rahmen der Selbstmedikation. Da Halsschmerzen meist auf einer viralen Infektion beruhen und innerhalb weniger Tage von selbst wieder abklingen, ist eine symptomatische Behandlung der belastenden Beschwerden in der Regel ausreichend. Dabei haben viele Patienten bei früheren Infekten gute Erfahrungen mit lokalen Darreichungsformen wie Lutschtabletten, Gurgellösungen und Rachensprays gemacht, auch wenn die derzeit in Überarbeitung befindliche S3-Leitlinie „Halsschmerzen“ ausschließlich eine systemische Schmerzbehandlung empfiehlt.

Die häufigste Ursache für Halsschmerzen ist eine akute Pharyngitis (Rachenentzündung) im Rahmen einer meist viralen Infektion der oberen Atemwege. Typischerweise beginnen die Symptome mit Halskratzen und einem Zwang zum Räuspern. Diese ersten Anzeichen gehen in starke Schmerzen und Schluckbeschwerden über. Die Rachenschleimhäute sind gerötet und angeschwollen, teilweise können schleimiges bis eitriges Sekret und Beläge vorkommen. Viral bedingte akute Beschwerden sind in der Regel selbstlimitierend und klingen nach drei bis fünf Tagen ab. Zudem kennen die meisten Erwachsenen die Symptome und den Verlauf der Erkrankung von früheren Infekten. Komplikationen sind selten. Daher eignen sich Halsschmerzen gut für die Selbstmedikation.

Grenzen der Selbstmedikation bei Halsschmerzen

Da Halsschmerzen auch andere Ursachen haben können (siehe Kasten), sollte bei starken Schmerzen und Schluckbeschwerden, die ohne Besserung länger als drei bis fünf Tage anhalten, an den Arzt verwiesen werden. Sind die Symptome verbunden mit Fieber über 39°C bei Erwachsenen und starkem Krankheitsgefühl, mit eitrigen Mandeln, Stimmverlust, Sinusitis, Hautausschlag, Atembeschwerden oder geschwollenen Lymphknoten, sollten die Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Schwangere und Stillende sowie Kinder unter sieben Jahren sollten grundsätzlich durch einen Arzt behandelt werden. Wichtig ist auch die Frage nach weiteren Erkrankungen, die eine Ursache der Halsschmerzen sein können. Arzneimittel können ebenfalls der Auslöser der Symptome sein und sollten erfragt werden.

Grenzen der Selbstmedikation

  • bakterielle Pharyngitis: Eine bakterielle Primärinfektion tritt nur bei 5 bis 10% der Erwachsenen auf, die vor allem durch beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (GAS) verursacht werden. Ebenso wie bei einer bakteriellen Superinfektion ist hier im Gegensatz zur viralen Infektion eine Antibiotika-Therapie oft sinnvoll.
  • Chronische Pharyngitis, meist in Folge einer dauernden Reizung beispielsweise durch Staub, Rauch, Nicotin, Arzneimittel wie tricyclische Antidepressiva oder Anticholinergika, Chemikalien, aber auch durch eine Refluxerkrankung oder eine Schilddrüsenfehlfunktion
  • Tonsillitis: Angina tonsillaris (Mandelentzündung)
  • Laryngitis (Kehlkopfentzündung)
  • Abszesse (Eiteransammlung in einem neu gebildeten Hohlraum) im Rachen-Bereich
  • Candida-Infektion (Hefepilzinfektion) im Rachen
  • Agranulozytose, ein massiver Granulozyten-Mangel, der meist durch Unverträglichkeit von Arzneimitteln, z. B. Metamizol, verursacht wird
  • Infektionskrankheiten wie Scharlach, Diphtherie, Masern, Röteln, Pfeiffersches Drüsenfieber

Systemische Schmerztherapie

Die meisten Patienten, die mit den Symptomen einer akuten viralen Pharyngitis in die Apotheke kommen, wünschen Arzneimittel zur schnellen Linderung der belastenden Hauptsymptome Halsschmerzen und Schluckbeschwerden.

Die zurzeit in Überarbeitung befindliche S3-Leitlinie „Halsschmerzen“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) aus dem Jahr 2009 empfiehlt ausschließlich systemische Analgetika zur Symptomlinderung [11]:

Einzelgaben von Ibuprofen (400 mg), Paracetamol (1000 mg) oder Acetylsalicylsäure (1000 mg) lindern die Halsschmerzen für mehrere Stunden. Hierbei waren in Vergleichsstudien die nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) Acetylsalicylsäure und Ibuprofen besser wirksam als Paracetamol. Ibuprofen und Paracetamol waren bei kurzfristiger Einnahme ähnlich gut verträglich. Bei mehrtägiger Einnahme hatten Ibuprofen (max. 1200 mg pro Tag) und Paracetamol (max. 3000 mg pro Tag) deutlich weniger unerwünschte Nebenwirkungen als Acetylsalicylsäure (max. 3000 mg pro Tag). Vor allem traten unter Ibuprofen und Paracetamol deutlich weniger gastrointestinale Beschwerden auf. Ibuprofen besitzt das beste Verhältnis von Wirksamkeit und Verträglichkeit [6, 9, 12].

Hausmittel

Auch wenn ein wissenschaftlicher Beleg der Wirksamkeit fehlt, so werden viele traditionelle Hausmittel gern angewendet, um Halsschmerzen zu lindern. Folgende einfache Mittel können Sie empfehlen:

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  • ausreichend viel trinken
  • sich ausruhen und Pausen machen
  • die Umgebungsluft befeuchten
  • nicht rauchen und eine Rauchexposition vermeiden
  • mit Salzwasser gurgeln (¼ Teelöffel Salz in einem Glas auflösen)
  • mit Salbei- oder Kamillentee gurgeln
  • heiße Zitrone trinken
  • Bonbons lutschen
  • Halswickel anwenden

Ob jemand lieber mit warmen oder kalten Flüssigkeiten gurgelt, ist dabei egal.

Keine Erwähnung findet in der Leitlinie das NSAR Flurbiprofen, das in Form von Lutschpastillen und Spray bei akuter Pharyngitis zugelassen ist. Die schmerzlindernde Wirkung bei Halsschmerzen ist sowohl für die Einmalgabe als auch für Mehrfachgaben in mehreren neuen Studien belegt, allerdings gibt es noch keine vergleichenden Untersuchungen zu anderen Analgetika [3, 8, 10]. Trotz der lokalen Darreichungsform wirkt Flurbiprofen systemisch. Daher sollte es nicht mit anderen NSAR kombiniert werden und kann auch die für NSAR typischen Nebenwirkungen beispiels­weise im Magen-Darm-Bereich verursachen.

Lokal wirksame Arzneimittel zur Symptomlinderung

Mögliche Wirkstoffgruppen dieser Arzneimittel sind Lokalanästhetika, Antiseptika und Lokalantibiotika. Sie werden als Lutschtabletten, Gurgellösungen und Rachensprays angeboten (siehe Tab.).

Die Anwendung von lokal wirksamen synthetischen Arzneistoffen wird von der Leitlinie „Halsschmerzen“ der DEGAM grundsätzlich nicht empfohlen, egal welche Wirkstoffe enthalten sind.

Tab.: Arzneimittel gegen Halsschmerzen mit lokalen Darreichungsformen (Beispiele)
Wirkstoff
Beispiele für Fertigarzneimittel
Anwendungshinweise
Ambroxol
Mucoangin® gegen Halsschmerzen Minze oder Waldbeere Lutschtabletten (18,24 mg)
KI: < zwölf Jahre, in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen
maximal sechs/Tag, maximal drei Tage
Benzocain
Anaesthesin® Pastillen (8 mg)
AnginHexal® dolo Pastillen (8 mg)
Benzocain 1APharma® Lutschpastillen (8 mg)
Neo-angin® Benzocain dolo Halstabletten (8 mg)
KI: < 16 Jahre, in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen
maximal sechs/Tag, maximal drei Tage
Benzocain Kombinationspräparate
Dolo-Dobendan® Lutschtabletten (10 mg)
  • mit Cetylpyridiniumchlorid
KI: < sechs Jahre, in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen;
Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahre nach Bedarf alle zwei Stunden, maximal acht/Tag, KI: sechs bis zwölf Jahre, nach Bedarf alle vier Stunden, maximal vier/Tag
Dorithricin® Classic Lutschtabletten (1,5 mg)
  • mit Tyrothricin und Benzalkoniumchlorid
in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen
mehrmals täglich alle zwei bis drei Stunden, maximal zwei Tage
Flurbiprofen
Dobendan® direkt Flurbiprofen Lutsch-tabletten (8,75 mg)
FlurbiAngin® Lutschtabletten (8,75 mg)
Flurbiprofen AL® Lutschtabletten (8,75 mg)
KI: < zwölf Jahre, Stillzeit, 3. Trimenon Schwangerschaft
alle drei bis sechs Stunden eine Lutschtablette, maximal fünf/Tag
Dobendan® direkt Flurbiprofen Spray (8,75 mg/Dosis)
KI: < 18 Jahre, Stillzeit, 3. Trimenon Schwangerschaft
alle drei bis sechs Stunden eine Dosis = drei Sprühstöße, maximal fünf/Tag
Lidocain
Trachilid® Lutschtabletten (6,49 mg)
KI: < zwölf Jahre, keine Erfahrungen bei zwölf bis 17 Jahren, in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen
maximal sechs/Tag, maximal zwei Tage
Lidocain Kombinationspräparate
Lemocin® gegen Halsschmerzen Lutsch-tabletten (1 mg)
  • mit Tyrothricin und Cetrimoniumbromid
in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen
maximal acht/Tag, maximal zwei Tage
Locastad® gegen Halsschmerzen (1,73 mg) Honig/Zitrone oder Orange Lutschtabletten
  • mit Amylmetacresol und 2,4-Dichlorbenzyl­alkohol
KI: < zwölf Jahre, in Schwangerschaft, Stillzeit nicht empfohlen
maximal acht/Tag, maximal fünf Tage
Amylmetacresol + 2,4-Dichlor­benzyl-alkohol
Neo-Angin® Halstabletten, Halstabletten Kirsche, Halstabletten zuckerfrei
KI: < zwei Jahre, Schwangerschaft, Stillzeit
Erwachsene und Kinder ab sechs Jahre maximal sechs/Tag, maximal drei bis vier Tage

Lokale Antiseptika und Lokalantibiotika

Als Antiseptika werden quartäre Ammonium-Verbindungen wie Benzalkoniumchlorid und Cetylpyridiniumchlorid in Kombination mit Lokalanästhetika und/oder Lokalantibiotika verwendet. Als Lokalantibiotikum ist nur noch der Wirkstoff Tyrothricin in Arzneimitteln gegen Halsschmerzen auf dem Markt. Beide Wirkstoffgruppen wirken antibakteriell und nur sehr begrenzt viruzid. Sie sollen verhindern, dass sich als Folge der meist viralen Rachenentzündung eine bakterielle Superinfektion ausbreiten kann.

Laut Leitlinie wirken Lokalantiseptika nur an der Oberfläche, während die Infektion im Gewebe abläuft. Außerdem wird angemerkt, dass Antiseptika und Lokalantibiotika primär gegen Bakterien wirken, in den meisten Fällen eine Pharyngitis jedoch viral bedingt ist. Des Weiteren besteht die Gefahr von möglicherweise lebensgefährlichen allergischen Reaktionen. Auch aktuelle Untersuchungen belegen keine Verkürzung der Krankheitsdauer oder Verringerung von Komplikationen [7].

Ausnahme ist eine antiseptische Kombination von Amylmeta­cresol und 2,4-Dichlorbenzylalkohol, der eine aktuelle Metaanalyse einen geringen Zusatznutzen gegenüber Placebo-Lutsch­tabletten bescheinigt [13].

Nicht zugelassen zur Behandlung von Halsschmerzen sind folgende Wirkstoffe: Hexetidin (z. B. Hexoral® Gurgel­lösung, Spray) und Chlorhexidin (z. B. Chlorhexamed®Fluid 0,1%); diese können laut Fachinformation nur zur kurzzeitigen Keimzahlreduktion im Mund- und Rachenraum, bei Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Stoma­titis (Mundschleimhautentzündung) eingesetzt werden. Povidon-Iod (z. B. Betaisodona® Mundantiseptikum) ist nur zur einmaligen Behandlung beispielsweise vor Operationen oder Vorbeugung einer strahlungsbedingten Mukositis zugelassen [4].

Lokalanästhetika

Lidocain (8 mg Lutschtabletten, in Deutschland ist kein Fertigarzneimittel mit dieser Konzentration zugelassen) zeigt in einer Studie eine geringfügig bessere Wirksamkeit bei Halsschmerzen als Placebo, für Benzocain (8 mg Lutschtabletten) belegt eine Studie eine signifikant bessere Wirksamkeit. Bei diesen Wirkstoffen können als Nebenwirkung möglicherweise lebensgefährliche allergische Reaktionen auftreten, weswegen die Arzneimittel bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Amid-Typ kontraindiziert sind. Zudem können Lidocain und Benzocain bei Kindern eine Methämoglobinämie hervorrufen [2, 14].

Ambroxol ist der am besten untersuchte Wirkstoff aus dieser Gruppe, eine Metaanalyse bewertet Zubereitungen mit 20 mg als sichere und wirksame lokale Therapie [1].

Lokale Antiphlogistika

Für das lokal wirksame Antiphlogistikum und Analgetikum Benzydamin (Tantum Verde® Lutschtabletten, Spray, Neo-­angin® Benzydamin Lutschtabletten) liegen derzeit keine Studien zum Beleg einer positiven Wirkung bei Halsschmerzen vor.

Phytopharmaka und Medizinprodukte

Laut Leitlinie können Phytopharmaka mit Einschränkung empfohlen werden, wenn sie ausdrücklich gewünscht werden und andere Maßnahmen unzureichend sind.

Salbeiblätter (Salviae officinalis folium) wirken aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle und Gerbstoffe antiphlogistisch, adstringierend und antiseptisch. Sie werden traditionell bei Entzündungen des Mund-Rachen-Raumes eingesetzt. In Deutschland ist derzeit kein Fertigarzneimittel zur Behandlung der Pharyngitis zugelassen [5].

Kamillenblüten (Matricariae flos) wirken aufgrund ihres ätherischen Öls antiphlogistisch und werden ebenfalls für Mund-Rachen-Entzündungen verwendet. Es sind nur Kombinationsarzneimittel zugelassen: Kamillosan® Mundspray (Kombination mit Pfefferminz- und Anisöl) bei Tonsillopharyngitis im Rahmen einer Erkältung und Imupret® N (Tropfen, Tabletten zum Einnehmen) (Kombination unter anderem mit Eibischwurzel und Eichenrinde) bei Erkältung mit Halsschmerzen, Kratzbeschwerden und Hustenreiz zur Stärkung der körpereigenen Abwehr [5].

Mucilaginosa wie Isländisch Moos (Lichen islandicus) und Spitzwegerich-Blätter (Plantaginis lanceolatae folium) enthalten Schleimstoffe und werden bei Reizungen der Mundschleimhaut, Heiserkeit und damit verbundenem Reizhusten eingesetzt.

Pelargonium-Wurzel (Pelargonii radix) wird traditionell zur symptomatischen Behandlung einer Erkältung eingesetzt, das Fertigarzneimittel Umckaloabo® ist in Deutschland allerdings nur zur Behandlung der akuten Bronchitis zugelassen [5].

Die Anwendung pflanzlicher Arzneimittel ist bisher nicht ausreichend durch klinische Studien belegt, sondern gründet auf langjähriger Erfahrung. Viele Patienten haben mit Lutschbonbons oder -pastillen (Nichtarzneimittel oder Medizinprodukte, z. B. Ipalat®, Isla-Moos®, Isla-Mint®), Tees (zum Gurgeln oder Trinken) oder Gurgellösungen (Salviathymol®, Salvysat® Bürger) mit pflanzlichen Inhaltsstoffen, teilweise in Kombination mit Hyaluronsäure (Isla-Med® hydro), zur Symptomlinderung gute Erfahrungen gemacht.

Hyaluronsäure steht in Kombination mit Xanthan und Carbomer auch als Medizinprodukt zur Verfügung (Gelo­Revoice® Halstabletten), das beim Lutschen der Tabletten ein feuchthaltendes Hydrogogel auf der Schleimhaut bildet.

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Homöopathische Mittel

Homöopathische Komplexmittel zur symptomatischen Behandlung von Halsschmerzen im Rahmen eines Infektes sind beispielsweise Meditonsin® (Tropfen, Globuli), Tonsipret® (Tropfen, Tabletten), Angin-Heel® SD (Tabletten), Tonsillopas® (Tabletten, Tropfen) und Tonsiotren® (Tabletten).

Allgemeine Ratschläge

Für Hausmittel wie Halswickel und Gurgeln mit Salzwasser oder Zitrone liegen keine Wirksamkeitsnachweise vor. Da sie unbedenklich sind, spricht gemäß Leitlinie nichts gegen einen Versuch, damit die Halsschmerzen zu lindern.

Ausreichend (ca. 1,5 bis max. 2 Liter) trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten, ist sinnvoll. Allerdings sollte nicht zu viel getrunken werden, da das keinen positiven Effekt hat und den Elektrolythaushalt im Körper verschieben kann. Sinnvoll sind außerdem eine Befeuchtung von zu trockener Umgebungsluft durch Heizung oder Klimaanlage, ein Rauchstopp beziehungsweise das Meiden von verrauchten Räumen und körperliche Schonung während des Infekts. |

Literatur

[1] Chenot JF, Weber P et al. Efficacy of Ambroxol lozenges for pharyngitis: a meta-analysis. BMC Fam Pract 2014;15:45

[2] Chrubasik S, Beime B et al. Efficacy of a benzocaine lozenge in the treatment of uncomplicated sore throat. Eur Arch Otorhinolaryngol 2012;269(2):571-577

[3] De Looze F, Russo M et al. Efficacy of flurbiprofen 8,75 mg spray in patients with sore throat due to an upper respiratory tract infection: A randomised controlled trial. Eur J Gen Pract 2016;22(2):111-118

[4] Fachinformationen zu den Fertigarzneimitteln

[5] HPMC-Monographien der jeweiligen Drogen: www.ema.europa.eu - Find medicine - herbal medicines; Fachinformationen der jeweiligen Fertigarzneimittel

[6] Moore N, Le Parc JM et al. Tolerability of ibuprofen, aspirin and paracetamol for the treatment of cold and flu symptoms and sore throat pain. Int J Clin Pract 2002;56(10):732-734

[7] Klimek L, Sperl A. Leitliniengerechte Therapie von Halsschmerzen in der Apotheke. MMP 2015;38(12):503-508

[8] Radkova E, Burova N et al. Efficacy of flurbiprofen 8,75 mg delivered as a spray or lozenge in patients with sore throat due to upper respiratory tract infection: a randomized, non-inferiority trial in the Russian Federation. J Pain Res 2017;10:1591-1600

[9] Schachtel BP, Fillingim JM et al. Sore throat pain in the evaluation of mild analgesics. Clin Pharmacol Ther 1988;44(6):704-711

[10] Schachtel BP, Shephard A et al. Flurbiprofen 8,75 mg lozenges for treating sore throat symptoms: a randomized, double-blind, placebo-controlled study. Pain Manag 2016;6(6):519-529

[11] S3-Leitlinie Halsschmerzen, hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), AWMF-Register-Nr. 053/010, Kurz- und Langfassung, Stand Oktober 2009, zurzeit in Überarbeitung, Fertigstellung geplant bis 12/2018

[12] Voelker M, Schachtel BP et al. Efficacy of disintegrating aspirin in two different models for acute mild-to-moderate pain: sore throat pain and dental pain. Inflammopharmacology 2016;24(1):43-51

[13] Weckmann G, Hauptmann-Voß A et al. Efficacy of AMC/DCBA lozenges for sore throat: A systematic review and meta-analysis. Int J Clin Pract 2017;doi: 10.1111/ijcp.13002 [Epub ahead of print]

[14] Wonnemann M, Helm I et al. Lidocaine 8 mg sore throat lozenges in the treatment of acute pharyngitis. A new therapeutic option investigated in comparison to placebo treatment. Arzneimittelforschung 2007;57(11):689-697

Autorin

Dr. Karin Krämer studierte in München Pharmazie. Während und nach der Promotion in Medizingeschichte arbeitete sie in einer öffentlichen Apotheke. Sie unterrichtet an der Berufsfachschule für Pharmazeutisch-technische Assistenten in München Arzneimittelkunde, Botanik und Drogenkunde, Chemie und Gefahrstoffkunde.

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