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Gesundheitspolitik
Lindner legt keinen Wert auf Apotheker
FDP-Chef: Kann nichts machen, wenn Apotheker lieber die Linkspartei wählen
Das Verhältnis zwischen der FDP und den Apothekern hat in den vergangenen Monaten gelitten. Erste Brüche erhielt die Beziehung nach dem EuGH-Urteil, als die Apotheker vergeblich auf eine uniforme Antwort der Liberalen warteten. Statt einer einheitlichen Position brachten die FDP-Landesverbände den Pharmazeuten aber mehrere Einzelmeinungen entgegen: Manche Liberale wollten die Preisbindung erhalten und die Apotheker schützen, einige andere sahen die Chance für Marktöffnungen und forderten Deregulierungen zugunsten der Versandhändler. In ihrem Wahlprogramm lehnt die FDP nun aber ganz deutlich das Rx-Versandverbot ab und fordert darüber hinaus auch noch die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes.
Immer vorne mit dabei beim neuen Apotheken-Kurs der Partei ist Parteichef Christian Lindner. Es dürfe keinen Naturschutz für Apotheker geben, hatte er gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt. In einem neuen Interview mit der Berliner Zeitung bekräftigte er seine Position: „Wir fühlen uns den Bürgern, Kunden und Steuerzahlern verpflichtet. Deshalb werden wir den Menschen nicht vorschreiben, ob sie Medikamente online bestellen oder aus der Apotheke um die Ecke holen.“
Aus Lindners Sicht wären Stimmverluste im Apothekerlager offenbar kein großer Verlust: „Manche Apotheker wählen wegen dieses einen Punkts und trotz unseres mittelstandsfreundlichen Programms dann lieber die Linkspartei, die ihnen die Steuern erhöhen will. Da kann ich nichts machen.“ Eine Parallele sieht er zur Autoindustrie. „Die Automanager mögen uns nicht, weil wir sagen, ihr müsst die Kunden entschädigen. Und die Banker mögen uns nicht, weil wir sagen, wir können Spekulationen nicht mit dem Geld der Steuerzahler auffangen. Als Liberaler fordern wir faire Regeln und setzen uns bewusst zwischen alle Stühle.“
Kommt Schwarz-Gelb?
Die Positionierung der FDP zum Apothekenmarkt könnte für die Apotheker nicht ganz unwichtig sein. Denn nach den derzeitigen Wahlumfragen hat die Partei durchaus eine Chance, als drittstärkste Kraft wieder in den Bundestag einzuziehen. Je nachdem, wie stark die Union abschneidet, könnte es also durchaus zu einer Neuauflage der schwarz-gelben Koalition reichen. |
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