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Gesundheitspolitik
Ärzte wollen mehr Geld für Medikationsplan
Deutscher Ärztetag beschließt Überarbeitung der Vereinbarung mit DAV und KBV
Eine Nachbesserung des bundeseinheitlichen Medikationsplans sei „dringend“ erforderlich, heißt es in dem Entschluss des Ärztetags. Doch welche Gründe sehen die Antragsteller? Die praktische Umsetzung des Medikationsplans sei „in den meisten Fällen hoch problematisch und angesichts des erforderlichen Zeitaufwandes und technischer wie auch organisatorischer Mängel in den meisten Praxen kaum durchführbar“, erklärt der Antrag. Die Umsetzung des Medikationsplans sei von vielen Softwarehäusern und Herstellern von Arztinformationssystemen „unvollständig, fehlerhaft und umständlich“ vollzogen worden, was die praktische Arbeit „enorm“ erschwere.
Aber die Mediziner sind nicht nur mit der Struktur des bundeseinheitlichen Medikationsplanes unzufrieden, sondern auch mit der dazugehörigen Honorierung. Die Mediziner erhalten verschiedene Pauschalen für den Medikationsplan. Die Gesamtvergütung für das Ausstellen des Planes hatte die KBV mit dem GKV-Spitzenverband im September 2016 ausgehandelt. Pro Jahr sollen die Mediziner bis zu 163 Millionen Euro mehr für ihre Dienstleistungen mit den Plänen abrechnen können.
„Enormer Zeitaufwand“
Die Mehrhonorierung decke laut Ärztetag-Antrag den „enormen“ Arbeits- und Zeitaufwand nur im Ansatz, heißt es. Bereits in Erwartung voraussichtlicher Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Vereinbarung sei eine Anpassung zum 30. April vorgesehen gewesen – gegebenenfalls „auch die Kündigung der Vereinbarung“, betont der Antrag. „Der Vorstand der Bundesärztekammer muss deshalb seinem Auftrag als Vertragspartner der Vereinbarung nachkommen und die erforderlichen Nachbesserungen erreichen, um eine Umsetzbarkeit des BMP für die Kolleginnen und Kollegen möglich zu machen.“
Gassen: über Vergütung zu Recht verärgert
KBV-Chef Andreas Gassen hatte schon kurz nach dem Start des Medikationsplans in der „Ärzte Zeitung“ deutliche Kritik geübt: „Das ist eine Vergütung, die die Kollegen draußen zu Recht verärgert. Man darf nicht erwarten, dass bei einer solchen Vergütung die Patientenversorgung oder sogar die Arzneimittelsicherheit in Zukunft besser wird.“ |
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