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DAZ aktuell
Diefenbach will Fakten liefern
Offenbacher Apotheker sammelt wieder Defektlisten und Hochpreiser-Probleme
In diesem Jahr berichtete auch die Tagespresse verstärkt über Arzneimittel-Lieferengpässe, die Apotheken und ihren Kunden Sorgen bereiten. Nicht zuletzt Rabatt-Arzneimittel sind immer wieder defekt. Der Offenbacher Apotheker Hans Rudolf Diefenbach will nun wachrütteln. Er ist überzeugt: „Da die nächste Wahl ansteht und die Probleme der öffentlichen Apotheken – und vielfach auch in der Krankenhausversorgung – im Bewusstsein der verantwortlichen Politiker gar nicht realisiert werden, muss man Fakten über Fakten präsentieren, um doch etwas zu erreichen.“
Daher bittet er abermals um eine Zusendung von Defektlisten aus dem gesamten Bundesgebiet. Statt tagesbezogener Sammlungen hätte er gerne Daten, die sich mindestens über vier Wochen erstrecken. Damit könne man möglicherweise den Druck auf die Unternehmen, die Nichtlieferfähigkeit den Behörden mitzuteilen erhöhen.
Am liebsten wäre ihm, er hätte am Ende 300 bis 400 Einsendungen aus dem gesamten Land vorliegen – „um auch beim Deutschen Apothekerverband die Sinnhaftigkeit der Sammlung ein weiteres Mal vorzutragen“. Denn hier sei noch ein Antrag vom Apothekertag 2015 zu bearbeiten.
Problem Hochpreiser
Doch Diefenbach brennt noch ein weiteres Thema unter den Nägeln – und auch hier wünscht er sich kollegiale Unterstützung: Er sieht weiterhin erheblichen Aufklärungsbedarf im Umgang mit Hochpreisern. Dazu hat er einige Fragen: Wo fangen diese aus Sicht der Apotheker an? Wie gehen andere mit diesen speziellen Arzneimitteln um? Welche Konsequenzen ergreifen sie, um auch den Finanzbehörden im Einzelfall erheblich gesunkene Aufschlagssätze in der eigenen Betriebswirtschaft zu erläutern? Es seien schon viele unterschiedliche Verhaltensmuster im Umgang mit diesen Arzneimitteln bekannt geworden, so Diefenbach gegenüber der DAZ. Offenbar würden beispielsweise in größerem Umfang Patienten einfach „weitergereicht“. Daher sei auch im Fall der Hochpreiser ein Überblick dringend erforderlich, um der Politik und dem DAV – auch für die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband – Fakten zu präsentieren.
Die „unglückliche Formulierung“ in der letzten Woche, die Arzneimittelkosten seien um fünf Prozent gestiegen, signalisiere der Laienpresse und weiten Teilen der Bevölkerung, dass die Apotheken allein 2015 dieses Volumen „mehr“ verdient hätten. „Auf diese Weise schaden wir unserem Anliegen der Honorarerhöhung – auf welchem Wege auch immer – ganz massiv“, meint Diefenbach.
Kontaktdaten
Informationen bitte per Fax oder Mail an die Rosen-Apotheke in Offenbach senden.
Mail: rosenapo.of@t-online.de
Fax: (0 69) 88 36 08
Er wünscht sich also zweierlei: Zum einen eine längere Aufstellung der Lieferdefekte. Zum anderen Berichte über die Erfahrungen und den Umgang mit Hochpreisern – etwa zur „Kulanz“ der Hersteller. Damit es übersichtlich bleibt, soll die Darstellung der Fakten zu beiden Problempunkten getrennt erfolgen. |
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