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Adexa-Info
Europas Dachverband für angestellte Apotheker wächst
EPhEU-Generalversammlung und VAAÖ-Jubiläum
Insgesamt nahmen Mitglieder und Gäste aus elf europäischen Ländern an der Generalversammlung teil. Auf der Tagesordnung der „Employed Community Pharmacists in Europe“ – kurz EPhEU – standen zunächst die Bitten um Aufnahme von Vertretern aus Norwegen, Polen und Montenegro.
Mit „Norges Farmaceutiske Forening“ wird eine Organisation Mitglied, die bereits 1851 gegründet wurde und damit die erste und größte Gewerkschaft für angestellte Pharmazeuten in dem skandinavischen Land ist. Montenegro und Polen erhalten künftig einen Status als „Observer Member“.
Vorstandswahlen
Bei den turnusmäßigen Neuwahlen zum EPhEU-Vorstand wurde Mag. pharm. Ulrike Mayer vom VAAÖ als Präsidentin bestätigt. Auch Dr. Serge Caillier von der französischen Apothekerkammer (Sektion D für angestellte Apotheker) wurde als Vizepräsident wiedergewählt, ebenso Mag. pharm. Raimund Podroschko (VAAÖ) als Generalsekretär und Tanja Kratt (ADEXA) als Schatzmeisterin. Dem Executive Board gehören zudem Mark Koziol von der britischen Gewerkschaft The Pharmacists’ Defence Association (PDA), Katarina Fehir Šola von der kroatischen Pharmazeutenvereinigung und als Neumitglied Greta Torbergsen von Norwegen an.
Berufspolitische Diskussionen
Nach den organisatorischen Entscheidungen wurden in zwei Arbeitsgruppen aktuelle berufspolitische Fragen diskutiert. Dabei ging es zum einen darum, wie man die Abgabe von Arzneimitteln außerhalb der Apotheken verhindern bzw. einschränken kann. Außerdem wurde über neue pharmazeutische Dienstleistungen und die künftige Rolle des Apothekers in den Gesundheitssystemen debattiert.
Festakt: 125 Jahre VAAÖ
Bei der Jubiläumsfeier am 24. September wies der Direktor des VAAÖ, Mag. iur. Norbert Valecka, auf die nationalen und internationalen Erfolge der letzten zwei Amtsperioden seit 2008 hin. Wichtig sei jetzt, sich nicht bloß um die Zukunft des Berufes Sorgen zu machen, sondern diese aktiv zu gestalten – nach dem Motto: „Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.“ Nachdem die Herstellung von Arzneimitteln schon lange nicht mehr zu den Hauptaufgaben der Apotheker gehört, werde künftig auch die Logistik immer mehr auf Maschinen übertragen.
Valecka: „Wir können daher nur bestehen, wenn wir wieder vermehrt unsere pharmazeutische Kompetenz zum Wohle unserer Patienten in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit stellen. Dann sind Apotheker gegenüber den ‚Mitbewerbern‘ am Markt konkurrenzfähig und können zudem dem Patienten etwas bieten, was er in heutiger Zeit immer mehr vermisst: einen regionalen, niederschwelligen Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und in weiterer Folge zu Sozialdienstleitungen“.
Valecka berichtete dazu auch von seinen Eindrücken vom FIP-Kongress in Buenos Aires: „Weltweit bieten Apotheker bereits aktiv eine Vielzahl von Gesundheitsdienstleistungen an. Vom Impfapotheker, von HIV-, Malaria- und Cholesterin-Tests, von der Besprechung von Laborwerten bis hin zur Ermittlung und Besprechung genetischer Disposition, vom klinischen Pharmazeuten, über den Gesundheits- und Sozialmanager bis hin zum verschreibenden Apotheker.“
Selbst wenn diese Konzepte den Vertretern der Ärzteschaft säuerlich aufstoßen: Es gibt sie bereits in anderen Ländern, und sie funktionieren sogar besser, billiger und patientenfreundlicher, als wenn diese Tätigkeiten ausschließlich Medizinern vorbehalten sind. Der VAAÖ sei mit seinem Projekt „Apotheker 2030“ genau in diese Richtung unterwegs, so Valeckas Fazit. |
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