Arzneimittel und Therapie

Umstrittene Schilddrüsentests

Bildgebende Verfahren ohne Einfluss auf die Überlebensrate bei Schilddrüsenkrebs

ms | In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde der Nutzen von bildgebenden Verfahren nach der Primärbehandlung von Schilddrüsenkrebs hinterfragt. Es zeigte sich, dass mehr Rezidive behandelt werden, jedoch ohne Überlebensvorteil.

Die Inzidenz von differenziertem Schilddrüsenkrebs stieg in den letzten Jahrzehnten. Es wird vermutet, dass diese Tumorart bis zum Jahr 2030 an vierter Stelle der am häufigsten dia­gnostizierten Krebsarten sein wird. Trotz des niedrigen Sterberisikos werden immer häufiger bildgebende Verfahren nach der Primärbehandlung zur Nachsorge eingesetzt. Dazu zählen Ul­traschalluntersuchungen, Ra­dio­jod­test und Positronen-Emissions-­Tomographie (PET). In der Kohortenstudie waren die Bildgebungsverfahren assoziiert mit häufigeren Diagnosen und Rezidiv-Behandlungen. Nur der Ra­dio­jod­test konnte mit einem verlängerten krankheitsspezifischen Überleben in Verbindung gebracht werden. Die Autoren stellen den Nutzen bildgebender Verfahren zur Nachsorge der Rezidiv-Behandlungen infrage und empfehlen, das Langzeit-follow-up von Patienten mit Schilddrüsenkrebs neu zu definieren. |

Quelle

Banerjee M et al. BMJ 2016;354:i3839; doi: 10.1136/bmj.i3839

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