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Prisma
Kurzsichtigkeit ist teilweise angeboren
Neun Gene sind daran beteiligt
Zu den Umweltbedingungen, die maßgeblich zur Entwicklung einer Kurzsichtigkeit beitragen, gehören die zu geringe Exposition gegenüber dem Tageslicht in der Kindheit (s. Artikel „Tageslicht schützt vor Kurzsichtigkeit“ in DAZ 2016, Nr. 12, S. 8) und die zu lange Fixierung der Augen auf nahe Gegenstände, z. B. beim Lesen. Diese beiden Faktoren dominieren bei Personen mit höherem Bildungsgrad.
Es gibt jedoch auch genetische Prädispositionen für Kurzsichtigkeit, wie die Erfahrung lehrt. Nun hat ein internationales Team eine Metaanalyse von 34 Studien vorgelegt, in die die Daten von gut 50.000 Erwachsenen – davon 40.000 mit europäischen und 10.000 mit asiatischen Wurzeln – eingegangen sind. Zwei Gene spielten bei allen Probanden eine Rolle, vier weitere Gene nur bei Europäern und drei andere Gene nur bei Asiaten.
Diese Gene codieren Proteine mit recht unterschiedlichen Aufgaben: Sie wirken z. B. am Umbau der extrazellulären Matrix oder bei der Reizweiterleitung von der Netzhaut zum Kortex mit. So wird ein für die Netzhaut spezifischer GABA-Rezeptor bei Kurzsichtigen übermäßig häufig synthetisiert. |
Quelle
Fan Q, et al. Meta-analysis of gene–environment-wide association scans accounting for education level identifies additional loci for refractive error. Nature Comm 2016; Epub 6.4.2016
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