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Kurz gemeldet: Als Apotheker ins Ausland; BfArM, PEI und G-BA kooperieren enger; Neue Sozialministerin für Sachsen-Anhalt; Gesundheitswirtschaft in West und Ost; Neuer AoG-Vorstand

Als Apotheker ins Ausland – so geht’s

Wie kann man als Deutscher im Ausland in der Apotheke arbeiten oder als ausländischer Apotheker die Ausbildung in Deutschland anerkennen lassen? Die ABDA hat die Informationen zur „Anerkennung der Apothekerdiplome“ neu strukturiert und umfassend über­arbeitet. Grundsätzlich gilt: Während innerhalb der EU, des EWR und der Schweiz die Apothekerausbildungen in der Regel automatisch gegenseitig anerkannt werden, besteht in anderen Ländern kein genereller Anspruch. Oftmals müssen Prüfungen absolviert werden, um im jeweiligen Land als Apotheker arbeiten zu dürfen. Mehr Details finden Sie auf der ABDA-Webseite www.abda.de unter Themen > Arbeit in der Apotheke > Berufe > Apothekerinnen und Apotheker > ­Anerkennung der Apotheker­diplome.

BfArM, PEI und G-BA kooperieren enger

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wollen im Bereich der Zulassung und der frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln enger zusammenarbeiten. Dies sieht der Abschlussbericht des Pharmadialogs vor – und die Bundesoberhörden und der G-BA schlossen daraufhin ­bereits eine Vereinbarung. Ihr Plan sieht vor, arzneimittelrechtliche Fragestellungen zur Zulassung sowie sozialversicherungsrechtliche Aspekte der Erstattung früh zu bündeln. Ziel ist, Evidenzlücken hinsichtlich des Zusatznutzens neuer Wirkstoffe früh zu schließen. Pharmazeutische Unternehmer sollen bereits bei der Planung von Phase-3-Studien zulassungs- und nutzenbewertungsrelevante Anforderungen berücksichtigen können, um Doppelarbeiten und damit verbundenen fi­nanziellen Mehraufwand zu reduzieren.

Neue Sozialministerin für Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt wollen künftig CDU, SPD und Grüne gemeinsam regieren. Neue Landesministerin für Arbeit und Soziales – und damit auch zuständig für Gesundheit – soll Petra Grimm-Benne (SPD) werden. Die 53-jährige Juristin soll damit ihren Parteikollegen Norbert Bischoff beerben. Grimm-Benne stammt aus Nordrhein-Westfalen. Mitglied des Landtages in Sachsen-Anhalt ist sie seit 2002. In der vergangenen Legislaturperiode war sie Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales. Für die Apotheken in Sachsen-Anhalt spielt das Ministerium seit 2007 keine so wichtige Rolle mehr: Die Überwachung der öffentlichen Apotheken wurde damals auf die Apothekerkammer übertragen.

Gesundheitswirtschaft in West und Ost

In Ostdeutschland arbeitet jeder sechste Erwerbstätige in Krankenhäusern, Pharmasektor oder anderen Bereichen der Gesundheitswirtschaft. 16,8% aller Arbeitsplätze sind dort in diesem Bereich zu finden. Im Westen beträgt der Anteil 15,6%. Das geht aus der aktuellen Publikation „Die Gesundheitswirtschaft in Ost- und Westdeutschland“ des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Auch die Struktur des Sektors unterscheidet sich in beiden Regionen grundsätzlich. Während sie im Westen stärker industriell geprägt ist, zeigt sie sich in Ostdeutschland dienstleistungsorientierter. Die Gesundheitswirtschaft erzielte 2015 insgesamt eine Bruttowertschöpfung von 324 Mrd. Euro und hat damit einen Anteil von 12% am Bruttoinlandsprodukt. Mit einem jährlichen Wachstum von 3,5% wuchs der Sektor in den letzten zehn Jahren deutlich stärker als das Bruttoinlandsprodukt. 101 Mrd. Euro bzw. 7,4% der Gesamt­exporte und 19% des Gesamtkonsums entfallen auf die Gesundheitswirtschaft.

Neuer AoG-Vorstand

Die Mitgliederversammlung der „Apotheker ohne Grenzen“ hat am 16. März einen neuen Vorstand gewählt: Jochen Schreeck bleibt Vorstandsvorsitzender und wird weiterhin unterstützt von Dr. Thomas Bergmann als Beisitzer, von Dr. Petra Lange als 2. Vorsitzende sowie von Jürgen Funke als Schriftführer. Letzterer allerdings mit einem neuen Amt, er war bisher Beisitzer. Neu in der Vorstands­riege sind Dr. Ralph Bültmann (Schatzmeister), Abraham Dzidonu (Beisitzer) und Andreas Portugal (Beisitzer). Zudem wurde bei der Mitgliederversammlung der Jahresabschluss 2015 präsentiert. Die Gesamteinnahmen 2015 beliefen sich auf 846.388 Euro und lagen um 55% höher als im Vorjahr. Die Spendeneinnahmen stiegen um 146 Prozent auf 649.085 Euro. Die Mitgliederzahl wuchs um 23%. Zu Jahresbeginn unterstützten 1456 Mitglieder die ­gemeinnützige Arbeit der AoG. Die Ausgaben summierten sich auf 724.953 Euro. Damit beläuft sich der Jahresüberschuss 2015 auf 121.435 Euro.

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