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Wirtschaft
Weg für Tausch frei
Boehringer-Sanofi-Deal genehmigt
Boehringer Ingelheim will sich zukünftig unter dem Motto „value through innovation“ auf die drei Säulen Biopharmazeutika, innovative Rx-Arzneimittel und Tiermedizin konzentrieren. Nach dem Verkauf der US-Generika-Sparte Roxane steht nun der Tausch des traditionsreichen Selbstmedikationsgeschäfts Boehringer CHC (u. a. Thomapyrin®, Mucosolvan®) gegen die Tiermedizin-Sparte Merial des französischen Sanofi-Konzerns an. Nun hat der Deal – der wegen des unterschiedlichen Werts der Geschäfte auch eine Barzahlung von 4,7 Milliarden Euro an Sanofi vorsieht – die letzte Hürde genommen. Nachdem die EU-Kommission bereits im Sommer die Übernahme des OTC-Geschäfts durch Sanofi genehmigt hatte, hat sie nun auch die Übernahme von Merial durch Boehringer unter Auflagen abgenickt.
Laut der Mitteilung der EU-Kommission vom 9. November muss Boehringer eine Reihe von Tierimpfstoffen inklusive der Produktionsstandorte verkaufen. Wie es weiter heißt, habe Boehringer zugesagt, die Technologie an den französischen Tierarzneimittel-Hersteller Ceva zu übertragen. Außerdem muss sich Boehringer von einigen Arzneimitteln trennen, vor allem von NSAID für Pferde. Bereits Anfang Oktober hatte Boehringer erklärt, in den USA einige Tierimpfstoffe an den Wettbewerber Eli Lilly zu verkaufen.
Mit dem Tausch, der bis zum Jahresende vollzogen sein soll, entsteht mit einem kombinierten Umsatz von 3,8 Milliarden Euro die neue weltweite Nummer Zwei in der Tiermedizin hinter Zoetis, der 2013 an die Börse gebrachten ehemaligen Pfizer-Tiersparte. Von dem Tausch der Unternehmensteile sind rund 350 Boehringer-Mitarbeiter am Standort Ingelheim betroffen, die zum Jahreswechsel an den Sanofi-Standort Frankfurt-Höchst umziehen. Unabhängig von dem Deal stehen weitere Stellen in Ingelheim zur Disposition, insbesondere in der Produktion. |
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