Wirtschaft

Zufrieden mit Apotheken

BVDVA-Umfrage: Bevölkerung braucht Versand nicht

BERLIN (bro) | Ein großer Teil der Deutschen ist mit den Apotheken vor Ort zufrieden. Das zeigt ausgerechnet eine vom Versandapotheken-Verband BVDVA in Auftrag gegebene Umfrage. Und die wichtigste Forderung des Verbandes, das elektronische Rezept, ist in der Öffentlichkeit nicht beliebt.

Die vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Bundesverbands der Versandapotheken (BVDVA) durchgeführte Umfrage zeigt, warum die Versender den Apotheken vor Ort bei den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln so hinterherhinken: Knapp ein Drittel der 1011 Befragten gibt an, dass die komplizierte Einreichung des Rezeptes der Grund sei, nicht bei Versandapotheken zu ­bestellen. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer sagt, dass die Medikamente sofort benötigt würden. Ein Viertel gibt an, dass die Beratung im Internet nicht ausreiche. Und knapp 20 Prozent haben Probleme mit dem Datenschutz.

Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig das elektronische Rezept für die Versandapotheken ist, denn die Hemmschwelle der komplizierten Rezept-Einsendung würde entfallen, in vielen Fällen könnte das Rezept direkt aus der Arztpraxis an den Versender geschickt werden. Der Rx-Markt würde sich sicherlich zugunsten der Versandapotheken verschieben.

Doch die Versender haben auch hier ein Problem: Die eigene Umfrage zeigt nämlich, dass knapp zwei Drittel der Bevölkerung noch nie vom e-Rezept gehört haben. Selbst nach Aufklärung während der Umfrage erklärte fast ein Viertel der Teilnehmer, dass das elektronische Versenden der Verordnung für sie keine Vorteile habe. Bei älteren Umfrageteilnehmern lag dieser Anteil sogar bei einem Drittel. 53 Prozent der Befragten gaben an, dass das e-Rezept für sie weniger wichtig oder komplett unwichtig ist. Und: Ebenfalls etwas mehr als die Hälfte gab nach der Aufklärung an, der Hauptvorteil sei, dass ­weniger Papiermüll entstehe.

Sicher, die Umfrage zeigt auch Werte, die dem BVDVA helfen. So würden es 53 Prozent begrüßen, wenn der Arzt ein Rezept direkt an den Apotheker der Wahl weiterleiten könnte. Und der Verband zeigt sich zuversichtlich. Auf Nachfrage, welche Kommunikationslösungen der Verband anstrebe, um das Meinungsbild zu ­ändern, gibt sich BVDVA-Chef Christian Buse, Inhaber der Online-Apotheke MyCare, gelassen: „Das wird sich von alleine geben, die Menschen werden da reinwachsen.“ |

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