Wirtschaft

Valeant bleibt unbeliebt

Harsche Kritik für Millionen-Boni

STUTTGART (wes) | Der kanadische Pharmahersteller Valeant war in letzter Zeit eher unangenehm aufgefallen, ihm werden Bilanztricks und überzogene Preise vorgeworfen. Trotzdem sollen Vorstände happige Boni bekommen.

Offenbar will der neue Valeant-Chef Joe Papa unbedingt vermeiden, in der aktuellen Situation eine neue Vorstandsmannschaft zusammenstellen zu müssen. Insgesamt fast 11 Millionen US-Dollar (ca. 9,7 Mio. Euro) sollen Finanzchef Robert Rosiello und die beiden Vorstände Anne Whitaker und Ari Kellen bekommen, wenn sie dem Unternehmen bis zum Jahresende die Treue halten, wie die US-Nachrichtenseite „Stat“ berichtet.

Papa begründet die Zahlungsversprechen mit den schwierigen und herausfordernden Zeiten für sein Unternehmen. Valeant steht in Nordamerika in der öffentlichen Kritik – und unter besonderer Beobachtung des US-Senats und des Justizministeriums – nachdem Bilanztricksereien bekannt wurden. Dazu kommt der Vorwurf der Preistreiberei. Valeant hat mehrfach nach Firmenübernahmen die Preise der neu erworbenen Arzneimittel drastisch erhöht. Die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton sprach bei Wahlkampfauftritten von „räuberischen Praktiken“.

Auch der Vorstandsvorsitzende Papa kann auf Bonuszahlungen hoffen. Zu seinem Gehalt von 1,5 Millionen Dollar bekommt er laut „Stat“ 3 Millionen Valeant-Aktien. Sollte es ihm gelingen, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, wäre er damit ein gemachter Mann: Sollte der Aktienkurs wieder auf das Vorjahresniveau von 270 Dollar pro Aktie steigen, hielte Papa Anteile im Wert von rund 350 Millionen Dollar. Aktuell liegt der Kurs aber bei etwa einem Zehntel dieses Werts. |

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