Wirtschaft

Doppelter Stabwechsel

Merck und Bayer mit neuen Vorstandsvorsitzenden

wes/dpa | Gleich zwei große deutsche Pharmaunternehmen haben seit Freitag einen neuen Chef. Bei Merck in Darmstadt übernahm der bisherige Vize Stefan Oschmann, in Leverkusen bei Bayer Martin Baumann. Sie übernehmen Unternehmen, die zuletzt mit guten Zahlen glänzen konnten.

In Darmstadt übergab Karl-Ludwig Kley auf der Aufsichtsratssitzung am 29. April nach neun Jahren an der Merck-Spitze das Ruder an seinen bisherigen Vize Stefan Oschmann. Der promovierte Tiermediziner Oschmann kam 2011 von der US-„Namensschwester“ Merck (in Europa unter dem Namen MSD aktiv), mit der sich die Darmstädter seit Jahren einen Streit um die Namensrechte liefern – zuletzt hatte US-Merck die Darmstädter auf Schadenersatz wegen unzulässiger Nutzung des Namens in den USA verklagt.

Oschmann und Merck wollen in den nächsten Jahren bei der Arzneimittelentwicklung, vor allem in der Immunonkologie, „auf die Tube drücken“. Mit Akquisitionen will man dagegen nach der Sigma-Aldrich-Übernahme eine Verschnaufpause einlegen.

In Leverkusen hat sich zur gleichen Zeit der bisherige Bayer-Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers auf der Hauptversammlung von den Aktionären verabschiedet. Am 1. Mai tritt Werner Baumann, im Vorstand bisher für die Ressorts Portfoliomanagement und Strategie zuständig, seine Nachfolge an. Die beiden Neuen übernehmen ihre Ämter in guter wirtschaftlicher Lage, sowohl Merck wie auch Bayer konnten für 2015 Rekordzahlen vermelden.

Dekkers hat Bayer in den vergangenen Jahren erfolgreich durch Zu- und Verkäufe umgebaut und zu einem der wertvollsten Unternehmen im Dax gemacht. Bei einem Umsatz von rund 46 Milliarden Euro hatte Bayer 2015 seinen Gewinn um 20 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gesteigert.

Auch Kleys Bilanz kann sich sehen lassen: Er hat nach eigenen Worten aus dem „etwas altmodischen Pharma- und Chemiekonzern von einst ein modernes Wissenschafts- und Technologieunternehmen gemacht.“ Der Umsatz hat sich von 7 Milliarden Euro bei seinem Antritt auf 13 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015 fast verdoppelt, genauso wie der Aktienkurs, der auf knapp 80 Euro stieg. |

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