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Arzneimittel und Therapie
Problem Packungsbeilage
Antidepressiva in der Schwangerschaft – Fachinformationen versus Embryotox
jb | Die Angaben zu Schwangerschaft und Stillzeit in Fachinformation, Packungsbeilage oder ABDA-Datenbank sorgen oft für mehr Verunsicherung, als dass sie hilfreich sind. Sie geben in den seltensten Fällen eine eindeutige Empfehlung ab, die Angaben sind auch für Fachleute nicht immer leicht zu interpretieren. Die Datenbank Embryotox (www.embryotox.de), die übrigens auch für Laien zugänglich ist, bietet hier wertvolle Hilfe. Im Folgenden sind exemplarisch für einige Antidepressiva, die Angaben von Embryotox denen der Fachinformation gegenübergestellt. Zur Problematik der Antidepressiva-Therapie in der Schwangerschaft nimmt Prof. Dr. Christof Schaefer, Leiter des Pharmakovigilanzzentrums Embryonaltoxikologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin Stellung (s. „Bewährte Therapien fortsetzen, S. 24).
Wirkstoff |
ABDA-Datenbank |
Embryotox |
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Citalopram |
keine ausreichenden Erfahrungen; erhöhtes Risiko perinataler Komplikationen
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gehört zu den Mitteln der Wahl bei pharmakologisch therapiebedürftiger Depression in der Schwangerschaft; stabil eingestellte Patienten sollen die Therapie unverändert fortsetzen
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Escitalopram |
nur, wenn dies unbedingt notwendig ist und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung |
siehe Citalopram Citalopram und Sertralin stellen besser erprobte Alternativen dar
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Paroxetin |
nur bei zwingender Indikation; die verfügbaren Behandlungsalternativen müssen sorgfältig abgewogen werden; abruptes Absetzen während der Schwangerschaft sollte vermieden werden. |
akzeptabel, bei Patientinnen, die schwer einzustellen waren und Paroxetin hier vorteilhaft war; bei unkomplizierter Situation bei Planung einer Schwangerschaft ggf. auf Sertralin oder Citalopram umstellen |
Sertralin |
Einnahme wird nicht empfohlen, es sei denn, der Nutzen der Behandlung übertrifft das potenzielle Risiko |
gehört zu den Mitteln der Wahl bei pharmakologisch therapiebedürftiger Depression in der Schwangerschaft; stabil eingestellte Patienten sollen die Therapie unverändert fortsetzen
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Lithium |
darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden |
Neueinstellung: alternative Strategien bevorzugen (z. B. Gabe eines atypischen Neuroleptikums); stabile Einstellung: Fortführung der Medikation mit gleichbleibend niedrigen Serumkonzentrationen insbesondere im 1. Trimenon; wenn keine Monotherapie mit erprobten Neuroleptika oder Antidepressiva infrage kommt: keine besser erprobte Alternative
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