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Es geht nur gemeinsam
VZA-Leitlinie zur onkologischen Versorgung setzt auf Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker
VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim berichtete, dass die künftigen Verhandlungen des Deutschen Apothekerverbandes mit dem GKV-Spitzenverband über die für die Zytostatika-Abrechnung relevante Anlage 3 der Hilfstaxe auch weiterhin unter Beteiligung des VZA stattfinden werden. Der DAV-Verhandlungskommission gehöre jetzt neben VZA-Vizepräsident Dr. Michael Heinisch auch Vorstandsmitglied Kerstin Harder an. Gebraucht werden hier laut Peterseim Regelungen über nicht patentgeschützte Referenzarzneimittel und deren Biosimilars, über die Haltbarkeit von Wirkstoffen und über die Beseitigung unterschiedlicher Interpretationen der Anlage 3 durch verschiedene Krankenkassen. Die VZA-Forderungen nach einer deutlich erhöhten Herstellungs- und Dienstleistungsvergütung für Zytostatika und einem Verbot von Ausschreibungen, so berichtete Peterseim, seien inzwischen auch uneingeschränkte Positionen von DAV und ABDA.
Der VZA-Präsident kündigte weiterhin an, demnächst Leitlinien einer guten onkologischen Versorgung in Deutschland vorzulegen. Die Arbeit daran sei schon weit fortgeschritten. Im Zentrum der Überlegungen stehe die engagierte ortsnahe und hochwertige Versorgung der Patienten in enger Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Ärzten und den öffentlichen Apotheken – „und das können nicht die Krankenhausapotheken sein“, so Peterseim.
Raffelhüschen provoziert
Am Freitagnachmittag hatten die VZA-Mitglieder ein informativ-unterhaltsames Programm: Der Freiburger Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen schilderte provokant die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Gesundheitsversorgung. Ein Thema, über das viel geredet werde – doch Handlungen blieben seit Jahren aus. Mittlerweile sei es auch egal, welche Familienpolitik betrieben werde, in dem Bemühen, die Geburtenrate der Deutschen zu erhöhen. „Der Zug ist längst abgefahren“, so Raffelhüschen. In 20 Jahren werden doppelt so viele Krankentage zu finanzieren sein wie heute – das sei keine Prognose, sondern eine „Reflektion der Gegenwart in die Zukunft“. Die Gesetzliche Krankenversicherung, die mit ihrer Einnahmen-Ausgaben-Überschussrechnung ohne Berücksichtigung von Rückstellungen für die Zukunft wie eine „Frittenbude“ bilanziere, könne die entstehende Nachhaltigkeitslücke keinesfalls stopfen. Das gelte schon, wenn nur der Status quo der Gesundheitsversorgung gehalten werden solle – noch viel mehr, wenn wir auch künftig medizinischen Fortschritt haben wollen. Raffelhüschen plädiert daher schon seit Jahren für die Einführung einer sozial abgefederten Gesundheitsprämie. |
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