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INTERPHARM 2015 – Osteoporose
Gezielt anders
Monoklonale Antikörper in der Osteoporose-Therapie
Mit der Markteinführung von Denosumab steht seit 2010 ein monoklonaler Antikörper für die Therapie der Osteoporose zur Verfügung. Denosumab ist ein IgG2-Antikörper gegen das Protein RANKL (Receptor Activator of NF-κB Ligand). Der RANK-Ligand bindet normalerweise an RANK von Zellmembranen von Osteoklasten und Prä-Osteoklasten, wodurch die Differenzierung und Aktivierung von Osteoklasten stimuliert wird. Physiologisch dient das Osteoprotegerin der Inaktivierung von RANKL. Denosumab ist somit nach dem physiologischen Vorbild Osteoprotegerin entstanden.
Denosumab ist indiziert bei postmenopausaler Osteoporose, bei verringerter Knochendichte bei Prostatakarzinom infolge hormonablativer Therapie und seit Juni 2014 auch zur Therapie der Osteoporose bei Männern. Durch Denosumab steigt die Knochendichte, das Risiko für Wirbelkörper- und Femurfrakturen sinkt. Zur Therapie der Osteoporose wird Denosumab subkutan in einer Dosierung von 60 mg alle sechs Monate appliziert. Da es nicht im Knochen akkumuliert, ist davon auszugehen, dass eine lebenslange Therapie notwendig ist. Inzwischen weiß man, dass der RANK-RANKL-Signalweg auch die Milchproduktion, die basale Körpertemperatur sowie die T- und B-Zell-Proliferation steuert. Damit kann das Infektionsrisiko unter Denosumab steigen, sodass bei immunsupprimierten Patienten Vorsicht geboten ist.
Erste Wahl in der Therapie
Denosumab zählt ebenso wie die Bisphosphonate zu den Antiosteoporotika der ersten Wahl. Allerdings gibt es bislang kaum Vergleichsstudien, in denen Frakturen und nicht die Knochendichte als Endpunkte herangezogen wurden.
Aufgrund der gezielten Therapie, die monoklonale Antikörper ermöglichen, wird derzeit erforscht, ob auch der Einsatz osteoanaboler Antikörper sinnvoll ist. Als einen humanisierten monoklonalen Antikörper, der aktuell in einer Phase-III-Studie untersucht wird, stellte Düfer Romosozumab vor. Dieser bindet Sclerostin, ein Glykoprotein, welche von Osteozyten gebildet wird und die Osteoblasten-Bildung hemmt. Damit unterbricht Romosozumab die negative Rückkopplung auf die Osteoblasten-Bildung und könnte somit demnächst als ein neues osteoanaboles Konzept zur Verfügung stehen. |
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