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Gesundheitspolitik
AOK setzt weiter auf Zyto-Verträge in Berlin
AOK Nordost schreibt wieder aus
Nach wie vor sind Ausschreibungen im Bereich der Versorgung mit parenteralen onkologischen Zubereitungen die Ausnahme. Berlin machte hier 2010 den Anfang – doch Nachahmer gab es kaum. Die AOK Hessen folgte mit dem Versuch, das Modell in einem Flächenland zu etablieren. Hier war der Weg allerdings steiniger als in Berlin. Die Ausschreibung zog für einzelne Gebietslose Gerichtsverfahren nach sich, eine Entscheidung des Bundessozialgerichts steht an. Die Rechtsfrage, die im Raum steht: Dürfen auch Apotheken ohne Vertrag der Kasse weiterhin Patienten mit Zyto-Zubereitungen versorgen? Geht das Recht des Patienten, seine Apotheke frei zu wählen, der exklusiven Ausschreibung vor? Die AOK Hessen hat auf solche Apotheken mit Nullretaxationen reagiert – und so landeten mehrere Fälle vor Gericht, die aber noch nicht rechtskräftig entschieden sind.
In Berlin geht die Versorgung durch die Vertragsapotheken hingegen seit einigen Jahren recht lautlos vonstatten. „Die Umsetzung der bisherigen drei Zytostatika-Ausschreibungen in Berlin verlief aus der Sicht der AOK Nordost sehr zufriedenstellend“, erklärte eine Sprecherin der Krankenkasse. Dies sei „auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten im Sinne einer qualitativ hochwertigen Versorgung der Versicherten zurückzuführen“. Die derzeit in Berlin laufende dritte Ausschreibung sei auch nicht rechtlich angegriffen worden. Die letzten Verträge waren nach Ablauf des ersten Vertragsjahres bis zum 30. November 2015 verlängert worden. Mit der aktuellen Ausschreibung werden neue Partner ab 1. Dezember 2015 gesucht. Erneut soll die Vertragslaufzeit ein Jahr betragen – mit Verlängerungsoption. Die Apotheken haben nun bis zum 14. Juli, 7.30 Uhr Zeit ihr Angebot abzugeben. |
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