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Arzneimittel und Therapie
Kurz gemeldet: RKI warnt vor Clostridien | FDA-Zulassung für neues Zytostatikum | Zulassungserweiterung für Eribulin
RKI warnt vor Clostridien
Die Zahl der jährlich in Deutschland gemeldeten Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) hat sich zwischen 2008 und 2013 von 626 auf 1715 fast verdreifacht, meldet das Robert Koch-Institut (RKI). Besonders die schweren Infektionen mit hypervirulenten Erregern nehmen dabei zu. In fast allen Bundesländern zeigte sich eine Zunahme der Inzidenz gegenüber den Vorjahren. Auffallend, so das RKI, ist der hohe Anteil der Todesfälle bei den schweren Clostridium-difficile-Infektionen. Vermutlich werde die Zahl mit schwerem Verlauf aufgrund eines bisher unzureichenden Meldewesens noch unterschätzt. Clostridium difficile ist ein obligat anaerob wachsendes, grampositives Stäbchenbakterium. Es verursacht ca. 15 bis 20% der Antibiotika-assoziierten Durchfallerkrankungen und mehr als 95% der Fälle von pseudomembranöser Kolitis. Das Bakterium kommt ubiquitär in der Umwelt sowie im Darmtrakt von Menschen und Tieren vor. Beim Menschen ist der Erreger häufig im Darm von Kleinkindern (bis zu 80%), aber vergleichsweise selten im Darm von Erwachsenen (≤ 5%) zu finden. Nach Aufnahme in ein Krankenhaus kommt es schnell zu einem Anstieg der Besiedlung auf ca. 40%, wobei die meisten Patienten asymptomatisch bleiben. Der Erreger wird durch orale Aufnahme der Bakterien über Kontakt übertragen.
FDA-Zulassung für neues Zytostatikum
Mit dem unspezifischen Histon-Deacetylase(HDAC)-Inhibitor Belinostat (Beleodaq®) wurde in den USA eine neue Option zur Behandlung von Patienten mit peripherem T-Zell-Lymphom zugelassen, wenn diese einen Rückfall erleiden oder auf die bisherige Therapie nicht ansprechen. Belinostat soll die Acetylierung bestimmter Histone und Histonproteine erhöhen und so Gene aktivieren, die die Teilung und Wachstum von Tumoren unterdrücken. In Europa hat Belinostat zwar seit 2012 einen Orphan-drug-Status, eine Zulassung wurde noch nicht beantragt.
Zulassungserweiterung für Eribulin
Das Spindelgift Eribulin (Halaven®), das seit 2011 zugelassen ist, kann nun schon zu einem früheren Zeitpunkt eingesetzt werden. Es ist indiziert für Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, bei denen es nach mindestens einer Chemotherapie zu einer Progression gekommen ist. Die Zulassungserweiterung basiert auf zwei Studien, an denen über 1800 Frauen teilnahmen. Eribulin verlängerte das mediane Gesamtüberleben bei stark vorbehandelten Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs im Vergleich zu anderen Behandlungen nach Wahl des Arztes um 2,7 Monate.
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