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Prisma
Naturblond
Eine Punktmutation bremst die Melaninsynthese
Das Haar erhält seine natürliche Farbe durch dieselben Pigmente, die auch die Haut und die Iris färben: Eumelanin für schwarze Haare und Phäomelanin für rote und blonde Haare. Je weniger Melanin im Haar ist, desto heller ist es; weißes Haar ist pigmentfrei – ein Zustand, der auch durch Bleichen mit Wasserstoffperoxid (H2O2) erzielt werden kann.
Die Art und das Ausmaß der Pigmentierung hängen mit der Beschaffenheit von acht verschiedenen Genen zusammen. Eine maßgebliche Rolle spielt dabei das Gen KITLG. Dieses Gen kodiert den Kit-Liganden, der auch als Stammzellfaktor bekannt ist und in bestimmten Zelltypen Krebs auslösen kann. In Melanozyten ist der Kit-Ligand jedoch harmlos; dort ist er an der Steuerung der Melaninsynthese beteiligt.
Eine bestimmte Punktmutation im KITLG wirkt sich ausschließlich auf die Genexpression in Haarfollikelzellen aus, sie ist also in keiner Weise kanzerogen. Aufgrund dieser Mutation wird der Transkriptionsfaktor LEF1 (lymphoid enhancer-binding factor 1) gehemmt, woraus folgt, dass der Haarfollikel etwa 20% weniger Melanin synthetisiert und das Haar bedeutend heller erscheint.
Forscher an der Stanford University in Kalifornien untersuchten die Auswirkungen dieser Punktmutation an Mäusen. Bei ihnen erfolgt die Melaninsynthese auf dieselbe Weise wie beim Menschen, sodass die Ergebnisse übertragbar sind.
Wenn auch die genetischen Ursachen für einzelne Rassemerkmale, zu denen auch die Haarfarbe zählt, noch nicht völlig geklärt sind, so steht doch außer Zweifel, dass sie nicht mit geistigen oder psychischen Qualitäten korrelieren.
Quelle: Guenther CA, et al. A molecular basis for classic blond hair color in Europeans. Nat Genet, Epub 01.06.2014.
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