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- AZ 26/2014
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Gesundheitspolitik
4500 Fehlverhaltens-Verdachtsfälle
AOK Bayern: Millionenschaden durch illegale Import-Zytostatika
Betrugsfälle registrierten die AOK-Experten in fast allen Bereichen – von Arzneimitteln und ärztlichen Honorarabrechnungen über häusliche Krankenpflege bis zu Hilfsmitteln, etwa Rollstühlen, und Heilmitteln wie Massagen. Im Bereich der Arzneimittel – der nicht nur Apotheken umfasst – waren es in diesem Zweijahreszeitraum 981 neue Verdachtsfälle.
Laut AOK liegt der durch die aufgedeckten Fälle verursachte Schaden bei 10,2 Mio. Euro. Davon habe man insgesamt 8 Mio. Euro zurückfordern können. Gut 1,9 Mio. waren es im Berichtszeitraum allein von Apothekern, die in die Zytostatika-Fälle involviert waren. Hier habe die AOK „mit aufwendigen Ermittlungen“ nachweisen können, „dass in Deutschland nicht zugelassene billige Importpräparate an Patienten abgegeben und mit der AOK gesetzes- und vertragswidrig als teure deutsche Originalpräparate abgerechnet wurden“. Dabei handele es sich nicht nur um die Gemzar-Fälle, die die Gerichte in ganz Deutschland immer wieder beschäftigten. Insgesamt sei durch die unrechtmäßig importierten Zytostatika seit dem Jahr 2011 ein Gesamtschaden von 4 Mio. Euro aufgelaufen, im Berichtszeitraum waren es 2,2 Mio. Euro. Insgesamt sind bereits rund 3 Mio. Euro von den Apothekern beglichen worden.
Um effizienter gegen Betrugsfälle vorgehen zu können, fordert die AOK Bayern für die Zukunft bessere Rahmenbedigungen: Statt mehrerer brauche es eine für Straftaten im Gesundheitswesen ausschließlich zuständige Schwerpunktstaatsanwaltschaft.
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