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Arzneimittel und Therapie
Lungenkarzinom überholt Mammakarzinom
Schätzungsweise werden 2013 rund 1,3 Millionen Menschen in den 27 EU-Mitgliedsländern an Tumorerkrankungen versterben – ca. 737.500 Männer und ca. 576.500 Frauen. Wird die steigende Lebenserwartung der EU-Bürger mit berücksichtigt, so nahm seit 2009 die Gesamtmortalität durch maligne Erkrankungen bei Männern um 6% und bei Frauen um 4% ab. Beim Lungenkarzinom wird jedoch eine gegenläufige Bewegung gesehen: Während insgesamt die Krebsmortalität abnimmt, steigt die Sterblichkeit durch Lungenkarzinome in allen Staaten.
Zwar erkranken nach wie vor mehr Frauen an Brustkrebs als an Lungenkrebs, doch sinkt die Mammakarzinom-Sterblichkeit, sie ging seit 2009 um 7% zurück. Beim Lungenkrebs ist bei Frauen dagegen ein Anstieg um 7% seit 2009 zu verzeichnen.
Die altersstandardisierten Erkrankungs- und Sterberaten bei Tumoren der Lunge entwickeln sich bei beiden Geschlechtern gegenläufig. Seit Ende der 1990er Jahre stiegen sie bei den Frauen jeweils um etwa 30%, wohingegen die Raten der Männer kontinuierlich zurückgingen. Ähnliche Trends zeigen sich auch in anderen europäischen Industrienationen. Die Autoren der Studie prognostizieren, dass beim Anhalten dieser gegensätzlichen Trends schon 2015 das Lungenkarzinom die häufigste Krebsursache bei Frauen in Europa sein wird. Da Lungenkrebs zu 90% auf das Rauchen zurückzuführen ist, korreliert die Häufigkeit von Lungenkarzinomen mit dem Tabakkonsum vor 20 bis 30 Jahren. Die unterschiedliche Entwicklung der Inzidenz und Mortalität der Männer im Vergleich zu den Entwicklungen bei Frauen wird auf ein verändertes Rauchverhalten beider Geschlechter zurückgeführt: ab den 1970er-Jahren begannen auch Frauen vermehrt zu rauchen. Vermutlich wird erst ab 2020 in Europa der Zuwachs bei der Lungenkarzinom-Mortalität bei den Frauen geringer werden, weil auch auf europäischer Ebene bereits ein Rückgang der Raucherinnen-Quoten registriert wird.
QuelleLa Vecchia C. European cancer mortality predictions for the year 2013. Annals of Oncology 00: 1– 9, 2013 doi:10.1093/ annonc/mdt010
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