Prisma

Multiple Sklerose

Weitere genetische Risikofaktoren identifiziert

hel/jb | Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch neurologische Erkrankung, die weltweit über 2,5 Millionen Menschen betrifft. Bei Personen mit erkrankten Verwandten ist das Risiko, eine multiple Sklerose zu entwickeln erhöht. Wissenschaftler haben jetzt 48 neue Genvarianten identifiziert, die das Risiko an MS zu erkranken beeinflussen.

Die Studie zur Untersuchung von Multiple-Sklerose-Genen, der bisher größten zu dieser Thematik, wurde von der Miller School of Medicine der University of Miami geleitet und von einem internationalen Team von 193 Wissenschaftlern aus 84 Forschungsgruppen in 13 Ländern realisiert. Zur Analyse wurde der sogenannte ImmunoChip verwendet, ein Hochdurchsatz-Genotypisierungsarray, das speziell für die Untersuchung eines bestimmten Sets genetischer Varianten, die in Verbindung zu einer oder mehreren Autoimmunkrankheiten stehen, entwickelt wurde. Die Forscher analysierten die Erbsubstanz von 29.300 MS-Erkrankten sowie von 50.794 nicht verwandten gesunden Kontrollpersonen. Dabei wurden 48 neue Prädispositionsvarianten identifiziert. Damit sind nun 110 Genvarianten bekannt, die mit MS in Verbindung stehen. Obwohl jede dieser Varianten alleine nur ein sehr geringes Risiko für die Entwicklung von multipler Sklerose bedeutet, machen sie zusammen etwa 20 Prozent der genetischen Komponenten der Krankheit aus.

Durch die Arbeit wird die Zahl der bekannten Risikofaktoren annähernd verdoppelt. Die identifizierten Gene unterstreichen die zentrale Rolle, die das Immunsystem bei der Entwicklung der multiplen Sklerose spielt und zeigen zudem grundlegende Überschneidungen mit Genen, die an der Entwicklung anderer Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. 

Quelle: Pressemitteilung des Kompetenznetz Multiple Sklerose vom 1.10.2013.

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