Schwerpunkt Apothekeneinrichtung

Glahn-Architekten

Konzepte, Design, Möbel - Design und Funktion

Das innenarchitektonische Konzept des Berliner Architekturbüros Glahn Architekten für eine neue Apotheke in Erlangen-Büchenbach hieß Diskretion, Übersichtlichkeit und Großzügigkeit. Die Raumgliederung, der exklusive Innenausbau und die dem Interieur und den technischen Anforderungen angepasste Lichtgestaltung erzeugen eine Ausrichtung, die auch wirtschaftlichen Erfolg verspricht. Das neue Raumkonzept soll optimale Arbeitsabläufe und eine kundenorientierte, moderne Atmosphäre schaffen. Der Anbau an ein bereits bestehendes Einkaufs- und Dienstleistungszentrum erlaubte es den Architekten, die Ausgestaltung der Räume bereits während der Entwurfszeit des Gebäudes zu planen. Das Ergebnis: eine zweigeschossige Apotheke mit großflächigem Verkauf im Erdgeschoss und Nebenräumen im Obergeschoss. Die Kunden haben die Möglichkeit, über ein Atrium im Obergeschoss nach ihren Arztbesuchen direkt in die Apotheke zu gelangen. Eine filigrane Stahltreppe verbindet die beiden Stockwerke der Apotheke miteinander. Die Gesamtfläche unterteilt sich in zwei Drittel Ladenfläche und ein Drittel Raumfläche im Obergeschoss – hier findet sich ein Büro, das Nachtdienstzimmer, der Kommissionierautomat und das Labor.

Fotos: Glahn Architekten
Die Jordan-Apotheke in Erlangen-Büchenbach, realisiert von Glahn Architekten, Berlin

Die Grundidee dahinter: so viel Fläche wie möglich für die Kunden und die Ware zur Verfügung zu stellen. In der Raumgestaltung offenbart sich die architektonische Philosophie der Architekten: ehrlich, nachhaltig und minimalistisch. Eine 25 m lange Glasfassade zur Straße hin bietet eine optimale Tageslichtsituation und fördert die Wahrnehmbarkeit der Apotheke von außen, die mit Offenheit und Großzügigkeit überrascht. Der tiefe Einblick in den Innenraum mit seiner klar strukturierten Produktpräsentation macht Schaufensterauslagen überflüssig.

Das neue Raumkonzept mit dem High-Tech-Werkstoff HI-MACS® soll optimale Arbeitsabläufe und eine kundenorientierte, moderne Atmosphäre schaffen.

Unterstützt wird die räumliche Tiefenwirkung der Apotheke durch die systematische Anordnung der strahlend weißen Möbeleinbauten auf dem dunklen Industrieparkett aus massiver Räuchereiche. Die Ausgestaltung des Innenraums ist auf ein Minimum beschränkt, die Farbgebung zurückhaltend. Nichts soll vom Warenangebot ablenken oder die offene Raumwirkung beeinträchtigen. Das Mobiliar ist raumbildend und untrennbarer Bestandteil der Architektur. Körperhaft und monolithisch stehen die weißen Möbelkuben als Tresenskulpturen frei im Raum oder hängen als großformatiges Regalvolumen an der Wand. Die fugenlosen Grundkörper des Mobiliars bestehen aus dem Mineralwerkstoff HI-MACS®, ein Hightech-Gemisch aus 75% natürlichen Mineralien und Pigmenten sowie 25% Acrylat. Die Vorteile dieses Werkstoffs sind eine natürliche Wärme und gute haptische Eigenschaften. Die porenlose, hygienische Oberfläche ist sehr gut für den hochfrequentierten Alltag in einer Apotheke geeignet.

Vier Handverkaufscounter verteilen sich frei im Raum, so dass ein Höchstmaß an Diskretion gesichert ist. Jeder Counter wird über eine 45 cm dicke Rundsäule mit der Decke verbunden. In dieser Säule aus geformtem, weiß beschichtetem Holzwerkstoff befindet sich versteckt die Fördertechnik des im Obergeschoss befindlichen Kommissionierers. Ein permanent leuchtender Lichtkreis am oberen Ende der Säule betont zum einen die Besonderheit der Säule als gestalterisches Element und gibt den Kunden gleichzeitig einen Hinweis auf den Counter und dessen Funktion.

Unterstützt wird die räumliche Tiefenwirkung der Apotheke durch die systematische Anordnung der strahlend weißen Möbeleinbauten auf dem dunklen Industrieparkett aus massiver Räuchereiche.

Besonderes Merkmal des Counters sind die Taschenablagen. Sie signalisieren dem Kunden, wo er mit dem Apotheker sprechen kann und stechen als körperhaftes Element aus dem eigentlichen Thekenbild heraus.

Mit den Maßen von 2,50 x 2,50 m bieten die Counter genügend Fläche zum Arbeiten, so dass der Apotheker kleine administrative Tätigkeiten direkt im Verkaufsraum ausführen kann.

Glahn Architekten, Sprengelstraße 4-5, 13353 Berlin, www.glahn-architekten.de

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