... auch DAZ noch

944 Drogentote

(jz). Im vergangenen Jahr starben in Deutschland 944 Personen am Konsum illegaler Drogen – vier Prozent weniger als 2011 (986). Die meisten starben an Vergiftungen aufgrund gleichzeitiger Einnahme verschiedener Substanzen. Die Zahl der verstorbenen Frauen ist im Vergleich zum Vorjahr um 33 Personen auf 177 angestiegen.

"Hier gilt es, bestehende Angebote darauf zu überprüfen, ob sie besser an die Bedürfnisse der drogenabhängigen Frauen angepasst werden müssen", erklärte die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans (FDP) anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen. Grundsätzlich sei es erfreulich, dass immer weniger Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums sterben. Das zeige, dass die Beratungs- und Hilfsangebote sowie die zur Verfügung stehenden Angebote wirken. "Aber jeder Drogentote ist einer zu viel." Daher müsse weiter dafür gesorgt werden, dass die Angebote nicht nur weiter bestehen blieben, sondern auch noch besser auf Risikogruppen zugeschnitten werden. "Besonders über die Gefahren des Mischkonsums muss noch besser aufgeklärt werden."

Auch die Zahl der den Polizeibehörden erstmalig bekannt gewordenen Konsumenten harter Drogen sank im vergangenen Jahr: um acht Prozent auf 19.559 (2011: 21.315). Dagegen wurden mit 2556 deutlich mehr erstauffällige Konsumenten von kristallinem Methamphetamin gemeldet (2011: 1693). Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden 35 kg mehr Crystal (+ 88 %), 985 kg mehr Marihuana (+ 25 %) und 638 kg mehr Haschisch (+ 37 %) beschlagnahmt. Einen Rückgang um 35 Prozent auf 1258 kg (2011: 1941 kg) gab es dagegen bei der Sicherstellungsmenge von Kokain "Die konsequente Bekämpfung synthetischer Drogen wird immer wichtiger", betont BKA-Präsident Jörg Ziercke. Er sieht nach wie vor keinen Anlass zur Entwarnung. Insbesondere die anhaltend hohen Steigerungsraten bei den Erstkonsumenten sowie der Sicherstellungsfälle und Sicherstellungsmengen von Crystal erfordere weiterhin eine konsequente Reaktion der Ermittlungsbehörden.

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