Wirtschaft

Biopharmazeutika im Aufwärtstrend

Bedarf an biotechnisch hergestellten Arzneimitteln steigt

STUTTGART (wes). Der Umsatz mit gentechnisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika, ist im vergangenen Jahr in Deutschland auf rund 6 Milliarden Euro gestiegen. Erstmals erreichte diese Arzneimittelgruppe damit einen Marktanteil von über 20 Prozent.

Nach einer Stagnation im Jahr 2011 stiegen die Netto-Gesamtumsätze (Apotheken- und Klinikmarkt; unter Berücksichtigung des 16%igen Zwangsrabatts) 2012 damit um knapp 11 Prozent – der Gesamt-Arzneimittelmarkt wuchs dagegen nur um rund 2 Prozent. Mit einem Marktanteil von nun 21 Prozent deckten die Biopharmazeutika damit erstmals mehr als ein Fünftel des Arzneimittelmarkts ab. Diese Zahlen gab letzte Woche vfa bio, die Interessengruppe Biotechnologie im vfa, bekannt.

"Hauptursache für den Umsatzzuwachs der Biopharmazeutika ist ein steigender medizinischer Bedarf, insbesondere bei Patienten mit schweren Erkrankungen, z. B. Rheumatoider Arthritis oder Psoriasis", erläuterte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio, bei der Vorstellung des Branchen-Jahresreports "Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2013", der von der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG) im Auftrag von vfa bio erstellt wurde.

578 Projekte in der Entwicklung

"Darüber hinaus wurden die zugelassenen Anwendungsmöglichkeiten schon eingeführter Biopharmazeutika 2011 und 2012 in mehr als 25 Fällen auf neue Gebiete ausgedehnt", so Mathias.

Die Zahl laufender Entwicklungsprojekte für neue Biopharmazeutika ist 2012 laut vfa bio weiter auf jetzt 578 angestiegen. Allerdings verlangsamte sich die Zuwachsrate auf nunmehr 4 Prozent.

Schwerpunkte in der klinischen Entwicklung sind laut vfa bio Krebs- und Autoimmunpräparate sowie Impfstoffe.

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