Prisma

Neue Hoffnung für Leukämie-Patienten

Deutsche Wissenschaftler sind auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten für die akute myeloische Leukämie (AML) einen Schritt vorangekommen. Sie haben ein Protein erforscht, das einen möglichen Therapieansatz bietet.

Bei etwa 90 Prozent aller AML-Patienten gilt das Protein CDX2 als Auslöser für die aggressive Blutkrebsform. Bislang kannte man dieses Protein allerdings nur dem Namen nach. Wie es wirkt und wie man es bekämpfen kann, war unklar. Nun haben Wissenschaftler um Professor Fröhling vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg den Wirkmechanismus von CDX2 entschlüsselt – und auch eine Angriffsstrategie entwickelt. Sogenannte PPARγ-Agonisten sind in der Zellkultur in der Lage, die krankheitsfördernde Wirkung von CDX2 zu blockieren. Die Substanzgruppe wirkt über einen Rezeptor im Zellkern, aktiviert gezielt Gene und wird bisher in der Therapie von Diabetes mellitus eingesetzt. Die Forscher wollen nun in einem nächsten Schritt überprüfen, ob PPARγ-Agonisten auch im Tiermodell die AML blockieren können.


ral


Quelle: Mitteilung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen



DAZ 2012, Nr. 50, S. 6

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