DAZ aktuell

Es bleibt bei 15-Euro-Prämie

DocMorris-Vorstand Heinrich schwört auf neues Konzept

HEERLEN (ks). DocMorris lässt sich von der einstweiligen Verfügung, die die Apothekerkammer Nordrhein gegen sie erwirkt hat, nicht beeindrucken. Obwohl das Landgericht Köln das neue Prämienmodell bei Androhung eines Ordnungsgeldes untersagt hat, prangt das Angebot weiterhin auf der Website der holländischen Versandapotheke. DocMorris-Vorstand Olaf Heinrich sieht keinen Anlass, sich von dem Konzept zu verabschieden. Aus seiner Sicht geht es um ein Qualitätskonzept – und nicht vornehmlich um eine Prämie.

Kern des neuen DocMorris-Konzepts ist eine Teilnahme der Kunden an Arzneimittelchecks sowie – je nach Komplexität der Erkrankung – weiteren Befragungen. Dafür winkt ihnen eine Prämie von bis zu 15 Euro. Ziel, so Heinrich, ist der Ausbau einer persönlichen Patientenakte mit gleichzeitiger Intensivierung der Kundenbeziehung.

Danach gefragt, ob das neue Modell nach dem Gerichtsbeschluss abgestellt wird, antwortete Heinrich der DAZ mit einem Loblied auf eben jenes Konzept: Vorbild seien die Anforderungen an Apotheken in den Niederlanden. Die niederländischen Apotheker seien verpflichtet, die Medikationsdaten ihrer Kunden zu erfassen. "Das nehmen wir sehr ernst und wollen dasselbe erreichen, obwohl es in Deutschland nicht üblich ist", so Heinrich. Er betont, dass die Teilnahme freiwillig sei und die Daten vertraulich behandelt würden. Die Prämie werde gezahlt, um die "Akzeptanz beim Kunden für diesen in Deutschland innovativen Apothekenservice zu erhöhen". Heinrich: "Das ist uns die Gesundheit unserer Kunden wert".

Gerichtliche Auseinandersetzungen scheut er offenkundig nicht: "Wir freuen uns auf den Wettbewerb um das beste Konzept am Apothekenmarkt in den folgenden Jahren."



DAZ 2012, Nr. 50, S. 26

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