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Apotheker werden gebraucht

BRÜSSEL (jz). Europas Apotheker könnten die Arzneimittelversorgung weiter optimieren und zu einer Senkung der Gesamtkosten im Gesundheitswesen beitragen. Zu diesem Ergebnis kommt das Strategiepapier "Die öffentliche Apotheke in Europa" (European Community Pharmacy Blueprint), das bei einer Generalversammlung der Pharmaceutical Group of European Union (PGEU) verabschiedet wurde.

Das Positionspapier spiegelt den Wunsch, den Beruf des Apothekers in einem wirtschaftlich schwierigen Klima zu stärken und Patienten die beste und kostengünstigste Versorgung zu bieten. "Es gibt 154.000 Offizinapotheken in der EU", so ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf – und 32 Mitgliedstaaten mit unterschiedlichen Gesundheitssystemen im Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU). "Dennoch sprechen wir mit einer Stimme." Für die Stärkung des Apothekerberufs sind dem Papier zufolge vier Punkte entscheidend: die Sicherheit und den Zugang zu Arzneimitteln zu verbessern, Behandlungsergebnisse zu optimieren, die öffentliche Gesundheit zu fördern und an einem effizienten und qualitativen Gesundheitssystem mitzuarbeiten.

Grundstein der pharmazeutischen Praxis ist, dass der richtige Patient das richtige Medikament zur richtigen Zeit bekommt – eingebettet in eine entsprechende Beratung. Um dies auch künftig gewährleisten zu können, sollte unter anderem die Zusammenarbeit mit Entscheidungsträgern, nationalen Behörden, Herstellern und anderen Interessengruppen weiter ausgebaut werden, heißt es im Strategiepapier. Weiterhin sollten Apotheker im Bereich der Aufklärung aktiver werden – gerade im Bereich der Polymedikation.

Das Argument der PGEU zur Stärkung der Apotheken: Die Apotheke ist innerhalb des Gesundheitssystems oftmals die erste und auch die letzte Anlaufstelle des Patienten. Das macht die Position der Apotheke einzigartig. Das Potenzial der Apotheker sollte daher weiter ausgeschöpft werden.



DAZ 2012, Nr. 50, S. 36

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