... auch DAZ noch

1000 Kittel für Bahr

Ein harter Arbeitstag stand der Poststelle im Bundesgesundheitsministerium am Montag bevor: Rund 1000 weiße Kittel hatten Niedersachsens Apotheker nach Angaben der Apothekerkammer des Landes als Zeichen des Protestes gegen die unzureichende Honorarerhöhung nach Berlin an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) geschickt.

Ihre Kittel sollten die niedersächsischen Apotheker an Bundesgesundheitsminister Bahr schicken. Rund 1000 Apotheker folgten dem Protestaufruf ihrer Kammer. Foto: LAK NS

Damit hatte sich circa die Hälfte der Apotheker an der Aktion der Kammer beteiligt. Am frühen Morgen trudelten die Päckchen in der Berliner Friedrichstraße ein. Aufgerufen zu der Protestaktion hatte die Apothekerkammer Niedersachsen vergangene Woche. Den Päckchen liegt ein Brief an den "Sehr geehrten Herrn Bundesminister" bei. Darin wollen Niedersachsens Apotheker darauf hinweisen, dass jede Woche in Deutschland sechs Apotheken schließen müssen, "weil die finanziellen Mittel fehlen, die Apotheke führen zu können". Sechs Apothekeninhaber müssten jede Woche ihren Kittel ausziehen, heißt es in dem Schreiben: "Diese Entwicklung muss jetzt aufgehalten werden!" Die Apotheker wollten ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen, "aber wir können es bald nicht mehr, weil den Apotheken die wirtschaftlichen Grundlagen entzogen werden." Die 25 Cent Honorarerhöhung und eine Anpassung der Nacht- und Notdienstvergütung reichten nicht aus, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen und die Patienten weiterhin sicher zu versorgen.



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DAZ 2012, Nr. 41, S. 138

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